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Bob Gramsma (*1963, arbeitet und lebt in Arnhem und Zürich), zur Zeit am Studio Programm P.S.1 MOMA in New York, beeindruckt immer wieder mit seiner Fähigkeit, fest gefügte Vorstellungen zu unterwandern. In seinem vielfältigen Werk entwirft er nichtlineare Anordnungen, die gewohnte Sehweisen in Frage stellen und sich einer festen Verortung entziehen. Der Besucher scheint die Orientierung zu verlieren und in eine unermessliche Weite abzugleiten, wo räumliche und intellektuelle Ausrichtung eine eigene Dimension verlangen. Seine Arbeiten bilden Erfahrungsfelder, in denen der Betrachter permanent bestrebt ist, sein Gefühle der Haltlosigkeit zu präzisieren.

"Es gibt Augenblicke im Leben", so Claudia Spinelli, "die so intensiv (dicht) sind und klar, dass alle Distanz aufgehoben scheint. Die Dinge sind greifbar und von einer unwirklichen Nähe, in der die Grenzen zwischen Eigenem und Fremdem, bildhafter und tatsächlicher Wirklichkeit verwischt ist und alles in einer einzigen intensiven Erfahrung verschmilzt. In ihr ist alle Zeit aufgehoben und jede Erfahrung absorbiert: Die Welt schrumpft auf einen Punkt, dessen Ausdehnung ins Unendliche greift."

Auch in der Ausstellung "density change " im Kunstverein Ulm bleibt der Ausgang für das Publikum ungewiss: Bob Gramsma führt die Besucher durch einen Lüftungskanal, einen verzinkten, in sich verschachtelten Tunnel, dessen Ende in eine Räumlichkeit mündet, in der nur ein Ventilator in der Wand den verborgenen Raum dahinter erahnen lässt. Hinter dem Belüftungsgitter liegt der Einlass in den von Neonröhren spärlich erhellten Gang. Wer eingestiegen ist, streicht die blanken Metallwände entlang in die dunkel werdende Tiefe und gelangt am Ende des Tunnels zu einer im Finsteren rot glimmenden Scheibe, auf deren Oberfläche der Staub der Luft in Funken verglüht - ein schwebender Festkörper, verstrahlt in Licht, ohne sich in seiner metallenen Härte aufzulösen. Leuchtend bleibt er ein festes Ding im Raum im Raum.

Zur Ausstellung erscheint die Monografie Bob Gramsma ( 80 Seiten, farbig, 28 x 21,5 cm, Hardcover, Verlag für moderne Kunst, Nürnberg. Texte von Brigitte Hausmann und Hans-Rudolf Reust)

Neben der Einzelausstellung im Kunstverein Ulm wird Bob Gramsma auch in der Ausstellung "overdrive" vom 13.4. - 15.6. in der Städtischen Galerie Sindelfingen und in der Galerie Tuttlingen vom 27.6. - 3.9.2003 vertreten sein.

Zahlreiche Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen, u.a. 2003 Frac Bourgogne Dijon, P.S.1 MOMA New York, Centro d'Arte Contemporanea Ticino Bellinzona, 2002 Stadtgalerie Bern, Kunstmuseum Bern, 2001 Kunstraum Walcheturm Zürich, Swiss Institute New York, Tirana Biennale, 2000 Fri-Art Fribourg, Schweizer Pavillon, 7. Architekturbiennale in Venedig, Centre d´Art Contemporain Genève, 1999 Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt/M., Arti et Amiciae Amsterdam, Glasbox Paris

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Bob Gramsma - density change