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Mit LIGHT LIGHT zeigt Birgit Jensen in ihrer vierten Einzelausstellung bei Lehr Zeitgenössische Kunst neue Arbeiten, in denen sie sich mit der Gattung des Landschaftsbildes und der Konfrontation des Betrachters zum Bild auseinander setzt. In Jensens Arbeiten geht es um die Wahrnehmungsfähigkeit des menschlichen Auges und die Ingangsetzung von Erinnerungsprozessen. Ihre neuen Arbeiten fordern das Gegenüber heraus, für einen Moment stehen zu bleiben. Sie erschliessen sich langsam und nachhaltig im Gegensatz zu einer von Bildern überfluteten Welt, die uns in ihrem unersättlichen Rausch nach Geschwindigkeit permanent unter Zeitdruck setzt. Verzögerung ist hier eine Strategie der Bildbetrachtung. Wie Perforierungen ziehen im Schwarz gefangene Helligkeiten die Aufmerksamkeit ins Bild hinein. Was zunächst aussieht wie Mottenfrass verwandelt sich allmählich in die Ansicht eines nächtlichen Sternenhimmels. Die Agglomeration von Lichtpunkten lässt den Eindruck einer flimmrigen, eigentümlich unwirklichen und dennoch suggestiven Weiträumigkeit entstehen. Der versonnene Blick auf die Himmelskörper und auf die Unendlichkeit des Sternenhimmels ist seit jeher eine fabelhafte Projektionsfläche für Träume und Phantasien. Bei den Bildern von Birgit Jensen ist der Unterschied zwischen Realität und Fiktion physisch spürbar. Der Betrachter muss sich zum Bild positionieren, er muss seinen Abstand zum Bild selbst bestimmen. Aus der Nähe dominiert die comichafte Auflösung des Dargestellten in abstrakte formale Gebilde und aus der Distanz die verlockende Schönheit des Universums.