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Vom Einzeller zum Vielzeller in der Natur und in der Kunst

Max-Planck-Forscher haben im Labor die Entstehung vielzelliger Lebewesen in Echtzeit verfolgt. Alle vielzelligen Lebewesen stammen von Einzellern ab. Die Entwicklung vom Ein- zum Vielzeller ist nur möglich, wenn die ursprünglich unabhängigen Zellen miteinander zusammenarbeiten. Dabei gelten sogenannte Betrügerzellen als ein großes Hindernis – also Zellen, die die Kooperation der anderen zum eigenen Vorteil ausnutzen. Wissenschaftler des Max Planck Instituts für Evolutionsbiologie in Plön haben zusammen mit Forschern aus Neuseeland und den USA beobachtet, wie einfache, fortpflanzungsfähige Zellverbände entstehen können. In ihren Laborexperimenten hat sich aus Einzelzellen des Bakteriums Pseudomonas fluorescens eine Vorstufe eines vielzelligen Organismus mit einem einfachen Lebenszyklus entwickelt. Eine entscheidende Rolle kam dabei den sog. Betrügerzellen zu. Sie entwickelten sich zu einer Art Vorläufer von Geschlechtszellen, mit denen sich die Zellverbände vermehren konnten. Die Überlebensfähigkeit der Zellverbände nahm dabei immer mehr zu, die der Einzelzellen jedoch ab – ein Beleg dafür, dass ein neuer Organismus entstanden war.

Ausgehend von einer Intuition, die vergleichbar mit einer Zelle oder einem Punkt ist, entwickeln Künstler ihre eigenen „Lebewesen „. Der Vorgang, nicht nur in der bildnerischen Entwicklung von Kunst, läßt sich als Evolution eines Kunstwerkes betrachten. So gesehen ist ein Vergleich: Punkt – Fläche – Bild, mit den Ideen der Evolutionsgeschichte Einzeller – Mehrzeller – Vielzeller naheliegend.

Beide Künstler der Ausstellung „Punkt – Fläche- Bild , Birgit Jensen und Lars Ulrich Schnackenberg, beschäftigen sich unter anderem, mit der Entwicklung von Einem zu Vielem. Hier meint es in der Hauptsache Punkte, die sich über eine Fläche verteilen und so in ihrer Vielzahl einen erkennbaren Bildinhalt visualisieren. Birgit Jensens oft schwarze Pixel verdichten sich meist zu erkennbaren Motiven von allgemeiner Gültigkeit und hohen Wiedererkennungswert, die sich ein einer gewissen Distanz erleben lassen, und bei Nähe in Struktur auflösen.

Lars Ulrich Schnackenberg löst durch die dichte Anordnung der Pixel in seinen Bildern, aus einer entfernteren Betrachtung, meistens alle wiedererkennbaren Motive auf. Erst in Detailansicht werden einzelne Strukturen in ihrer Verdichtung und Farbgebung zu Erkennbarem.

Ausstellung vom 28.08. – 09.10.2016

Öffnungszeiten während der Ausstellungen:
Donnerstag und Freitag von 15:00 bis 19:00 Uhr, Sonntag von 14:00 bis 18:00;
sowie nach telefonischer Vereinbarung unter 0177 7615710 oder 02224 9811723.