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Der österreichische Künstler Werner Dornik, gründete in Südindien die weltweit erste Malschule für „aussätzige“ Menschen in Südindien. Durch den Verkauf der Bilder erlangen die StudentInnen nicht nur finanzielle Eigenständigkeit, sondern unterstützen die Gründung weiterer Schulen. Vom 4. bis 7. September 2006 präsentiert die Kunsthallewien im project space die BINDU-ART-SCHOOL mit Film, Buch, Performance und Orginalarbeiten.

Udhaya Kumar, einer der 4 „aussätzigen“ KunststudentInnen, die zur Präsentation nach Wien kommen, ist 48 Jahre alt und lebt seit fünf Jahren in der Leprakolonie Bharathapuram. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder oder besser gesagt, er war verheiratet. Während Lepra in un-seren Breitengraden seit hundert Jahren kein Problem mehr darstellt, ist sie in Indien noch heute ein offizieller Scheidungsgrund. Die Erkrankten müssen meist Familie und Dorf verlassen und landen ohne Chance auf Arbeit als „Unberührbahre“ auf der Straße oder in Leprakolonien.

Die Begegnung mit diesen von Almosen abhängigen Menschen hat das Leben des österreich-ischen Multimediakünstlers und Kurators Werner Dornik geprägt. Seit Ende der siebziger Jahre unterstützte er mit Erlösen aus Kunstprojekten den Kauf von Medikamenten, die zur Heilung von Lepra führen und pro Behandlung 9,-- Euro kosten. Seit ein paar Jahren erhalten die Betroffenen die Medikamente von der indischen Regierung frei.

Die BINDU-ART-SCHOOL bietet den „geheilten“ Betroffenen eine dreijährige Malausbildung an. In dieser Zeit erhalten sie ein Stipendium, um nicht betteln zu müssen.„Damit ermöglichen wir diesen Menschen einen neuen Weg des Lebens und neue Perspektiven“, beschreibt der 48-jährige, in Wien geborene, Künstler das Ziel. Die Einkünfte aus dem Bilderverkauf werden nur zur Hälfte an die StudentInnen ausbezahlt, mit der 2. Hälfte finanzieren sie die Schule für weitere Betroffene.

Begonnen wurde mit 21 StudentInnen im Alter zwischen 25 und 84 Jahren. Aus den Einnahmen des letzten Jahres vor Ort konnten bereits 7 neue StudentInnen aufgenommen werden. Die StudentInnen freuen sich, dass sie über die Hilfe zur Selbsthilfe hinaus nun auch fähig sind anderen Betroffnen zu helfen, erklärt Dornik das System.

Intensive Lebenserfahrung und innere Qualitäten fließen in ihre erhebenden Bilder ein. Die unmittelbaren, und spontanen Arbeiten berühren und sind witzig zugleich. Die Einfachheit ihrer Ideen, die Benutzung des Raumes und der Textur sind ungewöhnlich. Die Werke werden im Rahmen von Ausstellungen und über die umfangreiche Webseite HYPERLINK "http://www.bindu-art.at" www.bindu-art.at, zum Kauf angeboten.

Am indischen Subkontinent, leben an die 11 Millionen „Aussätzige“, die in den letzten 20 Jahren mit Lepra infiziert wurden. Die im Frühjahr 2006 gezeigten Ausstellungen in N. Delhi, Kalkutta und Madras erregten großes mediales Aufsehen. Im Anschluss an die KUNSTHALLEwien wird das Projekt österreichweit und international präsentiert.

Mit der BINDU-ART-SCHOOL will Dornik gemeinsam mit der Co-Initiatorin und Sozialaktivistin Padma Venkataraman auf die Realität und die künstlerische Qualität von „Aussätzigen“ aufmerksam machen und versuchen, Menschen für eine aktive Beteiligung an diesem Austausch von materiellen und immateriellen Werten zu begeistern.

Die Ausstellung zeigt Originale von 29 KünstlerInnen. Die KünstlerInnen J. Jayalakshmi, A. Rani, E. Ramamoorthy und N. Udayakumar werden im Ausstellungsraum malen.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalogbuch: 112 Seiten, Textbeiträge von Ashrafi S. Bhagat, Emil Brix, Werner Dornik, Tone Fink, Heinz Fischer, Konrad Paul Liessmann, Derek Lobo, Sadanand Menon, Thomas Mießgang, Sheel Kant Sharma, Jutta Stefan-Bastl & Padma Venkataraman.

www.bindu-art.at

Pressetext

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BINDU: from PAIN to PAINT "unberührbare" Malerei
BINDU-ART-SCHOOL
Ort: KUNSTHALLE wien project space

mit J. Jayalakshmi, A. Rani, E. Ramamoorthy, N. Udayakumar ...