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Zu Beginn der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts sind zahlreiche Publikationen über den von Freud geprägten Begriff des „Unheimlichen“ erschienen. -Das „Unheimliche“ in Literatur, Psychologie, Philosophie und Architektur: Sie versuchten dem Unausprechlichen, der Furcht und der Entfremdung im Alltag und in Räumen auf die Spur zu kommen; sie wollten den Begriff demaskieren und ihn als soziales Konstrukt entlarven. Doch die Faszination vor dem „Unheimlichen“ und dem individuellen Erleben lassen die Geschichten über das „Unheimliche“ nicht in eine Ecke drängen. Denn erzählerische Strukturen enthalten ein Netzwerk von vielfältigen räumlichen Metaphern, der Gegenüberstellung, des Seite-an-Seite oder des Verstreuten. Verbindungen und Kreuzungen sind eine tägliche Praxis, in denen Raum unsere psychophysischen Zustände des Handelns und Seins mitzubestimmen scheint.

Für die Ausstellung dienten als Ausgangspunkt drei Kontexte, in denen der Raum eine zentrale Position einnimmt: Sigmund Freuds Begriff des „Unheimlichen“ und seine psychoanalytische Ausarbeitung des Raums, Michel Foucaults Behandlung von der soziopolitischen Implikation auf Gefängnisräume, sowie Walter Benjamins Faszination am isolierten Stadtindividuum.

Die Ausstellung „Bewitched, bothered and bewildered“ versucht die psychologischen Assoziationen, die wir mit Raum verbinden, und die damit zusammenhängenden sozialen Konstruktionen zu ergründen. Sie beschreibt die Extremität des Raums und ihre psychologische Umgebung mit ihren räumlichen Krankheiten, wie Agoraphobie oder Klaustrophobie. Es ist die Pathologie des Raumes, das Bilder von hysterischen, panischen und neurotischen Zuständen entwirft. Gleichzeitig soll der Raum aber auch als Ort des Mysteriösen, des Unergründlichen und als Versuchung gezeigt werden.

Dieses Projekt ist Teil von Re:Location. Produziert von migros museum für gegenwartskunst, Zürich & Centre for Contemporary Art Bathhaus, Gdansk. Pressetext