press release only in german

Beuys zum Hundertsten
Arbeiten von Joseph Beuys, Achim Freyer, Klaus Staeck, Hildegard Weber

28.11.2021 – 13.03.2022
Vernissage: So 28.11.2021 um 17 Uhr

Ausgangspunkt der Ausstellung „Beuys zum Hundertsten“ ab dem 29. November 2021 im Kunsthaus der Achim Freyer Stiftung ist die documenta 6. In Kassel begegnen sich 1977 die künstlerischen Positionen von Joseph Beuys, Klaus Staeck und Achim Freyer. In ihren Arbeiten geht es um die Erweiterung künstlerischer Praxis in den gesellschaftlichen und politischen Raum. Aber es geht auch um ein geteiltes Deutschland, das auf dieser documenta in einer ästhetischen Polarisierung zwischen DDR und BRD eskaliert.

Achim Freyer, ebenso wie Klaus Staeck, tragen die Teilung nicht nur biographisch in sich. Explizit setzt sich Achim Freyer auf der Documenta in dem Environment „Deutschland – ein Lebensraum“ mit dem deutschen Erbe von National-sozialismus und Teilung auseinander. In der Konstellation mit den politischen Plakaten von Klaus Staeck entsteht eine kritische künstlerische Setzung, die mit Beuys’ Installation „Honigpumpe am Arbeitsplatz“ und der dazugehörigen Free International University als radikalem Ausgangspunkt für ein neues Verständnis von Kunst korrespondiert.

Diese Konstellation und das Beuys-Jahr 2021 nimmt Achim Freyer zum Anlass, eine Hommage an Joseph Beuys zu seinem 100. Geburtstag zu inszenieren, in der ausgewählte Arbeiten von Joseph Beuys aus der Sammlung des Kunsthauses und aus der Sammlung Klaus Staecks in Dialog treten mit Plakaten und neuen Collagen von Klaus Staeck sowie den Fotografien von Hildegard Weber, ebenfalls einer Wegbegleitern von Joseph Beuys. Von zentraler Bedeutung sind dabei die eigenen bildnerischen und installativen Arbeiten von Achim Freyer, die den Raum zwischen Bildkunst, Performance und Sozialer Plastik in der Ausstellung erschließen. Daraus entwickelt sich ein Raum der Parallelen und Korrespondenzen im Umgang mit dem Material, mit den künstlerischen Möglichkeiten der sozialen und politischen Intervention sowie der Reflexion auf die deutsche Geschichte.

20 bildnerische Arbeiten und Fragmente aus Installationen und Inszenierungen von Achim Freyer verbinden die ausgewählten Beuys-Arbeiten mit den Fotografien, Plakaten und Collagen von Hildegard Weber und Klaus Staeck.

Zu der Ausstellung erscheint ein Katalog, gefördert durch den Freundeskreis der Achim Freyer Stiftung.

Über das Kunsthaus
Die Sammlung des Theatermachers, Malers, Sammlers und Stifters Achim Freyer vereint rund 2.000 Exponate des 20. und 21. Jahrhundert in direkter Konfrontation, die in öffentlichen Museen oft weder zusammen gedacht noch zusammen gezeigt werden. Werke weltbekannter Künstler hängen hier dicht neben den Werken unbekannter Meister und lassen sich unter freien assoziativen Bezügen erleben. Berühmte ProtagonistInnen der Kunst treten in einen Dialog mit KünstlerInnen der Outsider Art, der l’art brut und der Naiven Kunst.

In der Galerie im KUNSTHAUS finden seit 2012 Wechselausstellungen statt, Einzel- und Gruppenausstellungen von KünstlerInnen wie Tim Ullrichs, Via Lewandowski, Nanne Meyer, Ruth Rehfeld, Horst Bartnig, und dem künstlerischen Nachwuchs sowie Ausstellungen zu Themen Mauerfall oder 100 Jahre Oktoberrevolution.