press release only in german

Mit der zehnten Ausstellung der Reihe "Grafische Sammlung / Museum Ludwig" zeigt das Museum Ludwig 30 Arbeiten der walisischen Künstlerin Bethan Huws. Zehn dieser poetischen und häufig auf basale Formen reduzierten Zeichnungen erwirbt das Museum für seine Sammlung.

Bei Bethan Huws ist der Akt des Zeichnens immer auch einer der persönlichen Erinnerung. Das kann eine an bestimmte Orte, wie ihr Elternhaus, an Dinge, wie eine gefundene Muschel, oder an Tiere, beispielsweise grasende Schafe, sein. Doch sie zerlegt und vereinfacht diese Erinnerungsbilder soweit, dass sie zwar immer noch an die individuelle Erfahrung gebunden bleiben, aber auch etwas Allgemeingültiges bekommen. Oft sind ihre Formen sogar so reduziert, dass sie an der Grenze zur Abstraktion stehen. Dann verselbständigt sich die Form und aus ein paar bunten Strichen kann ein Kaktus entstehen. Dreht man das Blatt um 90 Grad, erinnert dieselbe Zeichnung an ein Krokodil. Huws bewahrt diesen spielerischen Zugang und verbindet so ihre eigenen Erinnerungen wie selbstverständlich mit unseren.

Die 1961 in Wales geborene Künstlerin studierte von 1986 bis 1988 am Royal College of Art in London. Eine intensive Auseinandersetzung mit dem Werk Marcel Duchamps kennzeichnet viele ihrer Arbeiten ebenso wie die subjektive Durchdringung der eigenen Umwelt und Geschichte und deren Überführung in eine auf das Wesenhafte reduzierte Form. Immer wieder weisen lakonische Titel auf die Beziehung zwischen Bild und Vor-Bild. Präzise konzentriert sie ihre auf wenige Linien beschränkten Zeichnungen auf einen kleinen Teil des Papiers - und so wird das umgebende Weiß zum Resonanzraum.

only in german

Bethan Huws. Zeichnungen
Kurator: Julia Friedrich