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Die Galerie Reinhard Hauff freut sich, mit “uncertain memories“ ihre 3. Einzelausstellung mit dem in Berlin lebenden Künstler Bernhard Kahrmann (*1973) ankündigen zu können. Bernhard Kahrmann, der Absolvent der Stuttgarter Kunstakademie und der Amsterdamer Rijksakademie ist, war in Stuttgart zuletzt 2004 mit einer komplexen Rauminstallation in einer Einzelausstellung im Kuppelsaal des Württembergischen Kunstvereins zu sehen. Erst vor kurzem ist im Revolver-Verlag die Publikation “Bernhard Kahrmann: Somewhere - Not Here“ zur gleichnamigen Ausstellungstrilogie im Württembergischen Kunstverein, bei Punktleuchten Littmann Kulturprojekte in Basel und im Museum Goch erschienen.

In seiner aktuellen Ausstellung in der Galerie Reinhard Hauff wird Bernhard Kahrmann auf mehreren im Ausstellungsraum verteilten Bildschirmen geloopte Filmsequenzen zeigen, auf denen seltsam schwerelos Vorhänge und Tücher durch einen nicht näher bestimmbaren Raum wehen. Gleißend helles Licht wandert durch den Raum, blendet den Betrachter und bricht sich in prismatischen Farben. Nur ausschnittweise lassen sich die Abmessungen des Raumes erahnen, in dem sich die Silhouetten der wie von einem Luftzug bewegten Stoffe abzeichnen. Durch eine Fenster- oder Türöffnung fällt Licht, ohne dabei auf ein Außen, ein Jenseits des Bildes zu verweisen. Sämtliche Farben sind stark zurückgenommen, ohne Ton, Schnitt oder Kamerafahrten verzichtet Kahrmann in seinen neuen, stark reduzierten Arbeiten auf all jene erzählerischen Details, die in seinen früheren Installationen stets - zumindest andeutungsweise - vorhanden waren. Licht, Raum und das Flattern der Tücher verschmelzen so zu einem stimmungsgeladenen (Ur-)Bild, das als computergenerierte Animation nichts Individuelles in sich trägt. Der atmosphärisch dichte Assoziationsraum, der in Kahrmanns Video- und Dia-Installationen den Betrachter physisch umfangen hat, ist in dieser Ausstellung auf das bewegte Bild des Monitors übertragen. Diese Bewegung weg vom direkten, hin zum indirekten, medial vermittelten Erleben raumbezogener Installationen, die sich mit dem zunehmenden Thematisieren nur noch modellhaft ausgebildeter Räume schon in den letzten Arbeiten von Bernhard Kahrmann angedeutet hat, ist in “uncertain memories“ logisch fortgeführt und auf ein Minimum von formalen Ausdrucksträgern reduziert worden. In dem Maße wie in diesen Bildern nun nichts mehr konkret, individuell und authentisch ist, fangen auch die von ihnen evozierten Erinnerungen und Gefühle an, schwankend zu werden. “uncertain memories“ kann man so ganz wörtlich als Kommentar gegenwärtiger Bilderfahrung verstehen.

Pressetext

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Bernhard Kahrmann “uncertain memories”