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Arndt & Partner Zürich freuen sich, in Zusammenarbeit mit einer Reihe junger Berliner Galerien die Positionen sieben aufstrebender Künstler zu präsentieren.

Die wächsernen Skulpturen von Regine Müller-Waldeck (geb. 1975 in Greifswald, vertreten durch AMERIKA) haben etwas Unheimliches an sich. Abgüsse von Körperfragmenten oder Ansammlungen leerer, steifer Kleiderhüllen erfüllen den Raum mit einem unbehaglichen Gefühl der Abwesenheit. Katharina Jahnke (geb. 1968 in Berlin, vertreten durch Galerie Kamm) erzeugt durch ihre bildhauerischen Konstruktionen, die an architektonische Versatzstücke erinnern, den Eindruck von Verlassenheit. Aus Holzteilen und Spiegelstücken gestaltet sie Skulpturen, die als geisterhafte Modellbauten ebenso gut geniale Architekturentwürfe wie brüchige Bauteile von Slumhütten darstellen könnten. Auch Björn Dahlem (geb. 1974 in München, vertreten durch Galerie Guido W. Baudach) bedient sich schlichter Baumarktmaterialien und kombiniert sie mit gefundenen Objekten zu scheinbar sinnlosen Installationen. Hinter der ästhetischen Fremdartigkeit steht die Idee, die bisweilen undurchschaubare Komplexität wissenschaftlicher Theoriegebilde sichtbar zu machen. Anselm Reyle (geb. 1970 in Tübingen, vertreten durch Galerie Giti Nourbakhsch) verwendet Glanz- und Spiegelfolien auf bewusst dekorative Weise, indem er sich der Errungenschaften der Moderne bedient und deren Anspruch auf Erhabenheit durch Witz und Coolness unterminiert. Mit knallbunten Knitterreliefs und kompliziert verknoteten Neonröhren spielt er auf die Helden von Pop- und Minimal- Art an und überträgt deren Dogmen in eine Ästhetik, die dem Glitzercharme der 80er Jahre gefährlich nahe kommt. Auch die Bilder von Michael Kalki (geb. 1969 in Ravensburg, vertreten durch Galerie Jan Wentrup) haben Coolness-Charakter. Collagenartig am Computer generiert, stellen sie bunte Stadtszenerien dar, wobei die expressionistischen Straßenbilder von George Grosz oder Emil Nolde Pate gestanden haben könnten. Futuristisch-surreale Motive setzt auch Marcus Knupp (geb. 1978 in Wiesbaden, vertreten durch Peres Projects) in seinen Bildern zusammen. Seine alptraumhaften Szenen spielen sich auf dunklem Grund ab und vermitteln die bedrohliche Endzeitstimmung einer artifiziellen Welt. Dagegen wirken die Skulpturen von Jeroen Jacobs (geb. 1968 in Helmond, Niederlande, vertreten durch magnusmüller) wie archaische Miniatur-Ruinen aus dem Zeitalter der Moderne. Betonabgüsse aus verschiedenen Gussformen bilden die Vorlagen, aus denen erstaunlich elegante Gebilde entstehen.

Gesine Borcherdt

Pressetext

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Berlin - Zurich

mit Björn Dahlem, Jeroen Jacobs, Katharina Jahnke, Michael Kalki, Marcus Knupp, Anselm Reyle, Regine Müller-Waldeck