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Im Mai 2005 werden Künstler aus Kopenhagen und Berlin zu einer Auseinandersetzung mit dem Alexanderplatz eingeladen. Kein zweiter Platz ist so eng mit Berlin verbunden, mit keinem anderen verknüpfen sich so sehr Metropolenphantasien wie mit dem "Alex“, der dieses Jahr seinen 200-jährigen Geburtstag feiert. Modernes Großstadtleben und Provinz, Schnäppchenmarkt und Niemandsland, Nachwendebauten, sanierte DDR-Architektur und Verfall prallen schroff aufeinander. Gleichzeitig erweitern kulturelle und literarische Bezugspunkte – wie Alfred Döblins Roman, die Verfilmung durch Rainer Werner Fassbinder oder die Weltzeituhr – den Horizont der urbanen Realität um ein fiktives Moment. Nachdem nahezu jede Generation daran gescheitert ist, ihre städtebaulichen Vorstellungen von diesem Platz zu realisieren, stellt sich angesichts der gegenwärtigen Baumaßnahmen die zentrale Frage neu, wie sich der Alexanderplatz unter den unterschiedlichen Interessenfeldern als begehrter öffentlicher Raum konstituiert. Alex am Rande des Nervenzusammenbruchs?

Die an diesem Projekt beteiligten Künstler gehören verschiedenen Generationen an. Ihre eingesetzten Medien reichen von Installationen bis hin zu dramatischen Szenarien. Dabei suchen sie den direkten Dialog zwischen dem Werk, der Architektur und den Choreografien der Großstadt. Eine architekturkritische Position von Eva-Maria Wilde wird mit einer Arbeit von Mette Kit Jensen konfrontiert, die einen sozialen und kommunikativen Raum im Austausch mit Passanten befördert. Während sich Jesper Fabricius in seinem Fanzine mit Querverweisen auf andere Medien und auf den Konstruktionscharakter von Geschichten und Phantasmen bezieht, die mit dem Platz verbunden sind, transformiert Inken Reinert DDR-Design.

Berlin Alexanderplatz. Urban Art Stories will den europäischen Kulturaustausch fördern, Debatten über die Rolle des “Alex” in der Hauptstadt und solche über Kunst im öffentlichen Raum anzetteln. Vor Ort wird in der Panoramastraße 1a eine "Basis“ errichtet – ein Pavillon am Fuße des Fernsehturmes. Die Basis ist eine Informationsbörse mit Lageplan und Künstler-Fanzines sowie ein Veranstaltungsforum mit Filmen und Lectures internationaler Künstler, Regisseure und Theoretiker. Sie wird täglich von 14.00 - 22.00h geöffnet sein. Die Veranstaltungen sind zu Themenabenden wie „Alex Shuttle Space“, „Selling Alex“, „A Once and Future Site“, „Vermessen – Maßstab, Maßnehmen und Maßnahmen“, „’Der leere Raum der Öffentlichkeit’ – Kunst im Stadt-Raum“ oder „dérive alex 45/05“ gebündelt. Sie beginnen um 20.00.

Eine Publikation in Deutsch und Englisch wird das Projekt um literarische und kunstwissenschaftliche Texte ergänzen. Die Texte genauso wie die visuellen Beiträge führen Diskussionen fort, die sich aus Berlin Alexanderplatz. Urban Art Stories ergeben. Wem gehört der öffentliche Raum? Wann ist ein Platz ein öffentlich begehrter Platz? Was ist das Öffentliche an Kunst im öffentlichen Raum? Welche Rolle spielen Kunst und Architektur heute im öffentlichen Raum? Welche Strategien wenden sie an? Welche gesellschaftlichen Effekte erzielen sie? Fragen, mit denen sich Autoren aus unterschiedlichen Perspektiven und Disziplinen auseinandersetzen. Die Publikation wird im Herbst bei Revolver – Archiv für aktuelle Kunst erscheinen.

Zu den Künstlern zählen: Albrecht Schäfer, Emil Alsbo, Olaf Nicolai, Ursula Reuter Christiansen, Jesper Fabricius, Mette Gitz-Johansen, Mette Kit Jensen, RACA, Inges Idee, Kenneth Balfelt, Georg Klein, Inken Reinert, Eva-Maria Wilde, Solvej Dufour Andersen, Frans Jacobi

Zu den Teilnehmern der Basis zählen u. a. Felix Stephan Huber, Uli M. Schueppel, Harun Farocki, Nina Fischer, Maron el Sani, Barbara Wille, Hermann Hiller, Hartmut Jahn, Rainer Bellenbaum, Bärbel Freund, Wolf von Kries, Jan Ralske, Max Glauner, Dirck Möllmann, Hans Venhuizen, Stephanie Wurster, Florian Zeyfang, Ariane Müller, Ingeborg Lockemann, Sven Kalden, Thomas Heise, Claus Löser, Bettina Allamoda

Ein Projekt im Rahmen von „Urban Art Stories“, eine Veranstaltung der Städte Kopenhagen, Berlin und Malmö. Mit Unterstützung des Hauptstadtkulturfonds, der Stadt Kopenhagen und des Danish Arts Council. In Kooperation mit der Berliner Kulturveranstaltungs-GmbH (BKV) und dem Platzmanagement Alexanderplatz. Das Rahmenprogramm wird unterstützt von der Botschaft des Königreichs der Niederlande in Berlin.

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Berlin Alexanderplatz. Urban Art Stories
Künstler intervenieren am Alexanderplatz
Kuratorin: Petra Reichensperger

Künstler: Emil Alsbo, Solvej Dufour Andersen, Kenneth A. Balfelt, Georg Klein, Olaf Nicolai, Jesper Fabricius, Mette Gitz-Johansen, Inges Idee, Frans Jacobi, Hartmut Jahn, Mette Kit Jensen, Inken Reinert, Ursula Reuter Christiansen, Albrecht Schäfer, Eva-Maria Wilde ...

Teilnehmer der Basis: Felix Stephan Huber, Uli M. Schueppel, Harun Farocki, Nina Fischer, Maron el Sani, Barbara Wille, Hermann Hiller, Hartmut Jahn, Rainer Bellenbaum, Bärbel Freund, Wolf von Kries, Jan Ralske, Max Glauner, Dirck Möllmann, Hans Venhuizen, Stephanie Wurster, Florian Zeyfang, Ariane Müller, Ingeborg Lockemann, Sven Kalden, Thomas Heise, Claus Löser, Bettina Allamoda ...