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Seit vielen Jahren ist Beate Passow bekannt durch ihre reflektierende kritische Kunst. Sie befasste sich intensiv mit der jüngsten deutschen Geschichte und mit aktuellen, gesellschaftlichen Phänomenen. Ihren internationalen Ruf begründeten fotografische Werkkomplexe zu Themen wie „Wunden der Erinnerung“ (zusammen mit Andreas von Weizsäcker), „Zähler/Nenner“ – eine Arbeit über Menschen, die Auschwitz überlebt haben – oder „Rahmenbedingungen“ und „Bundesbrüder“, bei denen es um aktuelle faschistische Tendenzen in Deutschland geht.

Die Ausstellung „Miles and More“ zeigt einen neuen Aspekt im Schaffen Beate Passows. Ihr Interesse am Menschen verbindet sich hier mit der Auseinandersetzung mit kulturellen Phänomenen des außereuropäischen Raumes. In Serien von zum Teil sehr großformatigen Fotos werden kulturelle Eigenarten gezeigt, die nicht selten etwas zu tun haben mit der Gewalt, die der Mensch dem Menschen – in welcher Form auch immer – anzutun in der Lage ist: „Burkas“ zeigen verschleierte Frauen in Europa, „Chuchas“ sind Menschen, denen man als Kind die Köpfe kleingebunden hat, um sie zu Bettlern zuzurichten. „Shangri la“ zeigt mit Bezug auf den Tibetern Heiliges tibetanische Prostituierte in einem Land, das die Prostitution früher nicht kannte. „Lotuslillies“ sind jene Frauen in China, die zu einer Zeit geboren wurden, als man den Frauen noch die Füße schnürte, weil die kleinen Füße später als besonders erotisch galten.

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Beate Passow – Miles and More
Werkserien aus den letzten Jahren