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Galerie Eva Presenhuber freut sich, in einer Einzelausstellung neue Werke von Beat Streuli zu präsentieren.

Beat Streuli gehört international zu den bekanntesten Vertretern der zeitgenössischen Fotografie. Zwischen Düsseldorf und Bruxelles pendelnd, sind die Bewohner der grossen Metropolen vor allem - aber auch vermehrt der kleineren Zentren - das Ziel für seine Kamera: London, New York, Sydney, Tokyo, Osaka, Los Angeles oder Krakau, Tel Aviv und Athen, um nur einige zu nennen. Seit 15 Jahren spürt er den Gesichtern und Gesten von Stadtbewohnern nach, um sie im meist gleissenden, aber warmen Sonnenlicht fotografisch oder videografisch festzuhalten. Da Streuli mit einem Teleobjektiv arbeitet, sind sich seine Subjekte ihrer Rolle nicht bewusst und erscheinen in seinem künstlerischen Werk im nunmehr bekannten abwesenden, selbstbezogenen und selbstvergessenen sowie nachdenklichen Zustand. Durch die grossen Schärfeunterschiede von Vorder- und Hintergrund rücken die fotografierten Personen detailliert ins Bild: Die Haare glänzen, die Haut schimmert, Accessoires wie Sonnenbrillen oder mobile Telefone werden zu identitätsstiftenden Massenutensilien.

Streulis Blick in den Metropolen konzentriert sich nicht nur auf Passanten allen Alters und aller Herkunft, sondern auch auf Verkehrsmittel, Werbung, Architektur und städtisches Mobiliar. In seiner neuen vierteiligen Videoarbeit filmt er auf den Bus wartende Passanten an der Porte de Flandre in Bruxelles. Zwei Bewegungsmomente strukturieren die Videos, die Bewegung der Passanten selbst sowie diejenige in der Bildhorizontale, hervorgerufen durch vorbeigehende Passanten oder vorbeifahrende Autos. Zusammen mit dem Hintergrund schafft Streuli ein urbanes Gewebe aus Bewegung und Ruhe, alles in slow motion. Die vier Videos werden auf vier Monitoren auf Sockeln präsentiert.

Unbewegte Bilder von überlebensgrossen Potraits werden in Form einer Wandtapete zu sehen sein, welche die Wände des Ausstellungsraumes bedeckt. Mit dieser Präsentationsform referiert Beat Streuli einerseits auf grosse Plakatwände, welche in den Städen für Produkte werben, und andererseits wird der Betrachter mit der Intimität der Portraits anonymer Stadtbewohner konfrontiert. Vier neue konventionell in Holz gerahmte Fotografien bilden den Auftakt zur Ausstellung.

Streulis zentrales Motiv ist das urbane Umfeld mit seinen Menschen. Er berührt damit das Feld der dokumentarischen Fotografie wie auch dasjenige einer überhöhten Ästhetik aus der Welt der Werbung. Die Positionierung dieses Konzepts im Kunstkontext stellt durchaus einen eigenen, stringent radikalen Schritt dar, war die Fotografie lange Zeit lediglich im Rahmen von Konzeptkunst als Kunst akzeptiert. Die Absage an beides, Dokumentarismus und Konzeptualismus, führen zu einer Äesthetik, die man als Glamour des Gewöhnlichen bezeichnen könnte: eindrücklich erfahrbar in seiner neuen Ausstellung.

Beat Streuli, 1957 in der Schweiz geboren, lebt in Bruxelles und Düsseldorf. Seine Fotografien, Videos und Fensterinstallationen wurden in Museen und Galerien in der ganzen Welt ausgestellt. Permanente Installationen sind etwa im Lufthansa Aviation Center am Flughafen Frankfurt, an der ETH und im Triemli Spital in Zürich, im Style Company Building in Osaka und in der Immigration Hall des Fort Worth International Airport in Dallas zu finden.

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Beat Streuli