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Zur Eröffnung der ersten Einzelausstellung von Thomas Baumgärtel in München am Donnerstag 12.11.09 um 19:00 laden wir Sie herzlich in die Galerie Kaysser ein!

In den drei Räumen in der Herzogstrasse in München-Schwabing zeigt die Galeristin Andrea Kaysser eine Auswahl aus dem Werk von Baumgärtel: Metamorphosen, den Bananenpointillismus, die Graue Serie und Spray-Arbeiten auf Metall+Holz. Zur Ausstellung ist eine neue Edition "Himmel über Bayern", Spraylack/Fotopapier auf Leinwand erschienen.

- Die Metamorphose der Spraybanane Im Werk von Thomas Baumgärtel steht die Banane also für die unermessliche Vielfalt eines welt- und menschheitsgeschichtlichen Prozesses und figuriert die Kreativität als Grundprinzip des lebendigen Seins. Mit dem Graffiti Spraybanane 1986 schuf Baumgärtel einen Grundstein für eine Installation in seinem Atelier bestehend aus bis heute über 150 Variationen der Spraybanane. Diese Schablonengraffitis (Pochoirs) sind wie eine Art zeichenhaftes Tagebuch des Künstlers. Themen, mit denen sich Baumgärtel jeweils auseinandergesetzt hat, sind als Schablone umgesetzt worden. Teilweise hat er diese Schablonen auch im öffentlichen Raum eingesetzt, wie z.B. die "Äskulapbanane", die "Paragraphenbanane", die "Sprengbanane", die "BSE-Banane" und die "Friedensbanane". Auch in diesem Jahr sind wieder einige neue Metamorphose entstanden: z.B. die "Phoenix-Banane" zu seinem Projekt für das Ruhrgebiet, die "Pinselbanane" und Porträts. Es ist ein „offenes Kunstwerk“, das nie zur Vollendung gelangen wird und hat für Thomas Baumgärtel möglicherweise eine ähnliche Funktion wie der „Atlas“ für Gerhard Richter. Hier dekliniert der Künstler Grundbegriffe durch, die dann in komplexere Bildwelten einfließen. Die „Metamorphose der Spraybanane“ erzählt uns eine Grundweisheit, die von der Koexistenz der Dinge. Alle Dinge dieser Welt stehen in einem verwandtschaftlichen Verhältnis zueinander. Sie wachsen, entwickeln und verändern sich, verschwinden und vergehen. Ihre unsichtbare Analogie wird erst in der einheitlichen Signatur der Banane sichtbar. Das serielle Prinzip aber bedeutet immer auch ein Kreisen um Formfindung, Formaneignung, Formwiederholung und Formweiterentwicklung. Es berührt Fragen der Reproduzierbarkeit von Kunst und der Medialität von Bildern.

- Bananenpointillismus "Nach der gesprayten Banane folgt bei Baumgärtel das gemalte Bild – zunächst mit dem Stilmittel des Bananenpointillismus. Das geht eher vielschichtig von statten. Bananenpointillismus könnte Impressionismus sein, ist aber auch ohne Probleme in der digitalen Welt anzutreffen, aus Pixeln gemalte Bananen. Ob Kölner Müll- oder Messeskandal, ob Bürgermeisterskandal in Delbrück - der Stil des Baumgärtelschen Pointillismus geht über die getreue Darstellung des Geschehens hinaus und schildert die Umstände atmosphärisch, schillernd, erst bei genauerem Hinsehen und Nachdenken entstehen Konturen. Der schillernde Malstil zeigt, dass es nicht vordergründig um die abgebildeten, aus Bananen zusammengesetzten Figuren geht, es sich auch nicht um die Bananenrepublik handelt, es sei denn, wir wollen uns gerade darin in einem Zeitspiegel wiedersehen. Was jedoch nicht die Absicht Thomas Baumgärtels ist." Ingrid Raab, 2007

- Graue Serie Mit der seit 2005 neu eingeleiteten grauen Periode (Neue Malerei in Acryl) scheint es manchmal so, als würde die Banane von den neuen grauen Bildern verdrängt werden. Tatsächlich ist die Banane unverwüstlich und schleicht sich immer wieder ins Bild, wenn z.B. der emanzipierte Adam der Eva eine Banane anbietet. In dieser Technik sind Serien entstanden zum Thema “Menschenmassen”, “Holocaust”, “Supermarkt”, “Städtebilder”, “Industriekultur”, "Landschaften", “Porträts” und “Urlaubsbilder”.

- Spray-Arbeiten auf Metall+Holz Immer schon hat Baumgärtel statt nur auf Leinwand oder Papier Bildträger aus Metall oder Holz wie Tabletts, Paletten, Kisten, Kästen, Fässer, Schilder - Fundstücke aus Industrieanlagen besprüht. In den letzten zwei Jahren war das ein Schwerpunkt seinen Schaffens.

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