press release only in german

Based on True Events. Roman Ondak. Lovis-Corinth-Preis 2018
19.05.2018 - 09.09.2018
Eröffnung: Freitag, 18.05.2018 19:00 Uhr

"Based on True Events" nennt der Slowakische Konzeptkünstler Roman Ondak seine Ausstellung, die am 18. Mai im Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg eröffnet. Roman Ondak (*1966) setzt sich hier mit den aktuellen gesellschaftlichen und politischen Unwägbarkeiten auseinander. "Nach wahren Begebenheiten", verheißt der Titel der Schau, doch in unserer Welt der Fake News, alternativen und Post-Fakten ist dieses Versprechen verstörend geworden. Was ist denn wahr und wer bestimmt, was Wahrheit ist? Und welchen Abstand zur Realität umschreibt das Wort "nach"? Roman Ondaks Konzeptkunst stellte schon immer solch unbequeme Fragen, nun ist sie aktueller denn je.

In den Mittelpunkt der Präsentation in Regensburg stellt Ondak zwei bedeutende Werke der letzten Jahre. Mit "New Observations" (1995/2018), die er erstmals zeigt, knüpft er an seinen documenta-Beitrag "Observations" (1995/2011) an. Beides sind Serien von Fotografien, die er einem sechzig Jahre alten Lehrbuch menschlicher Kommunikation entnommen hat. Ihrem ursprünglichen Kontext entzogen entpuppen sich die Fotos und Bildunterschriften als pseudowissenschaftlich und ungewollt komisch. Die Rauminstallation "Signature" (2014) zeigt die geschätzte Schreibmaschine aus Ondaks Kindertagen - zerlegt in fünfzig Einzeltteile. Der Künstler seziert seine Vergangenheit und fügt sie in neuer Form zusammen. Neben bekannten Arbeiten wie dem Film "Lucky Day" (2006) zeigt die Ausstellung auch neue Meisterwerke wie "Perfect Society" (2018) und "Planets I-X" (2016-18).

Ausgehend von sehr persönlichen Eindrücken - Objekten wie Erlebnissen - erschafft Roman Ondak Arbeiten, die klug und zugleich universell verständlich und zugänglich sind. Für seine humanistischen Idealen verpflichtete, global gültige Kunst erhält er den Lovis-Corinth-Preis 2018.

Der Kunst-Preis, benannt nach dem Maler Lovis Corinth, wurde 1974 von der KünstlerGilde e.V. begründet und ist an das Kunstforum Ostdeutsche Galerie gebunden. Seit 2006 erfolgt die Preisvergabe im Zweijahresrhythmus, seit 2016 ist das KOG der alleinige Auslober. Sie richtet sich an Bildende Künstlerinnen und Künstler (Malerei, Grafik, Skulptur, Installation, Fotografie, Neue Medien), deren Werk in der Zugehörigkeit zur Gegenwartskunst im östlichen Europa sowie in der Auseinandersetzung mit dieser entstanden ist oder die deutsche Kunst in den historischen deutschen Kulturlandschaften reflektiert. Die Verleihung erfolgt in Würdigung eines international bedeutenden Gesamtwerks, das für die Entwicklung zeitgenössischer Ausdrucksformen einen relevanten Beitrag leistet.