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Barbara Klemm und Fritz Klemm - Fotografie und Malerei

05.03.2020 - 05.07.2020

Die Ausstellung ist eine Hommage an die Fotografin Barbara Klemm zu ihrem 80. Geburtstag. Der Kunstbeirat des Deutschen Bundestages hatte die Künstlerin eingeladen, die Ausstellung nach eigenem Konzept zu gestalten. Barbara Klemm schlug daraufhin vor, ihren Fotozyklus von Menschen im Museum zu zeigen, seien es Kunstbetrachter in der Eremitage, im Prado oder im Louvre. So ist beispielsweise im Foto aus dem Louvre hinter den engagiert diskutierenden Besuchern das Gemälde „Die Freiheit führt das Volk“ von Eugène Delacroix zu sehen. Wo könnte eine solche Szene passender als im Mauer-Mahnmal des Bundestages gezeigt werden? Und wie könnte eine solche Szene aufschlussreicher präsentiert werden als zusammen mit den Fotos von Barbara Klemm aus den Jahren 1989 und 1990 zum 30. Jahrestag des Falls der Mauer und der Wiedervereinigung, Fotos, die unser Bildgedächtnis von diesen Ereignissen so tief geprägt haben? In Ergänzung zu den beiden Foto-Zyklen von Barbara Klemm und zugleich als spannender Kontrast laden sodann die Gemälde und Collagen ihres Vaters, des Malers Fritz Klemm (1902-1990), zum vergleichenden Schauen ein. Seine konzentrierten, stillen Arbeiten sind erstmals im Deutschen Bundestag zu sehen.

Eröffnung
Mittwoch, 4. März 2020 um 18.00 Uhr im Mauer-Mahnmal des Deutschen Bundestages
Begrüßung: Dr. Wolfgang Schäuble, Präsident des Deutschen Bundestages
Einführung: Dr. Andreas Kaernbach, Kurator der Kunstsammlung des Deutschen Bundestages
Musik: Arvo Pärt, »Nunc dimittis«, »The Deer’s Cry«, Mitglieder des RIAS-Kammerchores, Dirigent Joachim Buhrmann

Ort
Mauer-Mahnmal im Deutschen Bundestag
Marie-Elisabeth-Lüders-Haus
Schiffbauerdamm, 10117 Berlin, Eingang an der Spree

Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag
11 bis 17 Uhr, Eintritt frei.

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Barbara Klemm

wurde am 27. Dezember 1939 in Münster/Westfalen geboren, wuchs in Karlsruhe auf und wurde dort in einem Porträtatelier ausgebildet. Seit 1959 lebt sie in Frankfurt am Main. Dort arbeitete sie 45 Jahre bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung – dabei von 1970 bis Ende 2004 als Redaktionsfotografin mit den Schwerpunkten Feuilleton und Politik. Seit 1992 ist Barbara Klemm Mitglied der Berliner Akademie der Künste und seit 2000 Honorarprofessorin an der Fachhochschule Darmstadt im Fach Fotografie am Fachbereich Gestaltung. Im Jahre 2010 wurde sie in den Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste aufgenommen. Sie lebt in Frankfurt am Main.

Barbara Klemm ist Trägerin zahlreicher Preise, u.a wurde sie 1989 mit dem Dr.-Erich-Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie ausgezeichnet. 1998 erhielt sie den Maria-Sibylla-Merian-Preis für Bildende Künstlerinnen in Hessen, im Jahr 2000 den Hessischen Kulturpreis und den Konrad-von Soest-Preis des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (Westfälischer Kunstpreis). Im Jahr 2010 wurde ihr der Max-Beckmann-Preis der Stadt Frankfurt a.M. verliehen.

Seit 1970 fanden zahlreiche Einzelausstellungen im In-und Ausland statt, unter anderen im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (1976), im Museum für Moderne Kunst Frankfurt a.M. (1990 bis 1991), im Deutschen Historischen Museum, Kronprinzenpalais, Berlin (1999). Im Jahre 2010 wurden in der Städtischen Galerie Karlsruhe sowie 2013 im Martin-Gropius-Bau Berlin eine Retrospektive ihrer Arbeiten gezeigt. Zahlreiche Arbeiten Barbara Klemms befinden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen. Auch der Deutsche Bundestag besitzt mehrere Arbeiten der Künstlerin in seiner Kunstsammlung.

Fritz Klemm

wurde am 14. August 1902 in Mannheim geboren. Von 1919 bis 1922 besuchte er das Lehrerseminar in Karlsruhe und studierte anschließend bis 1925 an der Badischen Landeskunstschule in Karlsruhe bei Professor Ernst Würtenberger. 1925 bis 1948 arbeitete er als Kunsterzieher an verschiedenen Schulen, zuletzt am Bismarck-Gymnasium Karlsruhe. Im Jahr 1948 übernahm er die Leitung der Werkklasse an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Im Jahr 1953 Berufung zum Professor an der Kunstakademie Karlsruhe. Bis zum Jahr 1970, dem Jahr seiner Emeritierung, entstehen ungefähr 40 „Caparol“-Gemälde, danach vermehrt Zeichnungen und Collagen. 1987 erhält er den Hans-Thoma-Preis. Fritz Klemm stirbt am 17. Mai 1990 in Karlsruhe.

Zahlreiche Ausstellungen würdigen sein Werk, u.a. 1976 Retrospektive im Ulmer Museum, 1992 die Staatliche Kunsthalle in Karlsruhe, 1993 die Staatlichen Museen Kassel, 2002 die Kunsthalle Mannheim und das Landesmuseum Wiesbaden, 2003 das Lindenau Museum Altenburg, 2007 das Kupferstichkabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden sowie die Ausstellungen im Kunstmuseum Ahlen, dem Leonhardi-Museum Dresden und das Museum de Fundatie Zwolle 2017 bis 2018.