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Daniel Salomon »Mono«

Seit 2003 verwendet Daniel Salomon die internationale Plansprache Esperanto als Ausgangspunkt für seine Projekte. An der Akademie zeigt er seine Arbeit »Mono« (Esperanto für »Geld«), eine neue internationale Währung, die nicht an einen Staat oder ein Territorium gebunden ist. Ihr Slogan, »Unu Mondo, Unu Lingvo, Unu Mono« (Eine Welt, eine Sprache, eine Währung), verdeutlicht den Anspruch der neuen Weltwährung: Neben Esperanto als praktischem und fairem Werkzeug internationaler Kommunikation will Mono ein praktisches und faires Austauschmedium für internationalen Handel sein, das für eine Welt frei von Grenzen und ungerechten ökonomischen Spielregeln steht.

Über diese Skizzierung einer globalen Utopie hinaus reflektiert das Projekt die Problematik des Gesellschaftsvertrags, auf dem das Konzept des Geldes aufbaut, sowie Vorstellungen von Wert und Originalität in der Kunst. Um Fälschungen vorzubeugen, sind Mono-Scheine auf Sicherheitspapier gedruckt, nummeriert und mit Wasserzeichen versehen.

Daniel Salomon (*1976 in Kopenhagen) arbeitet als freischaffender Künstler. Er studierte an der Ecole Nationale des Beaux-Arts de Bourges, an der Dänischen Kunstakademie und an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Kopenhagen sowie an der Städelschule in Frankfurt/Main. Von 2003 bis 2007 arbeitete er mit Olof Olsson unter dem Namen »La Loko« zusammen − basierend auf der internationalen Sprache Esperanto. Daniel Salomon war 2007/2008 Stipendiat der Akademie.

Helene Sommer »Travelogue of an Unknown City (2007-2009)«

»Travelogue of an Unknown City (2007-2009)« ist eine Videomontage, bestehend aus Video-, Foto- und Audiomaterial aus verschiedenen Ländern, das Helene Sommer über einige Jahre gesammelt hat. Die Aufnahmen kombiniert die Künstlerin mit Erzählfragmenten aus unterschiedlichen Quellen. Die Identität der Orte bleibt dabei stets unklar; die Grenzen zwischen den Ländern verschwimmen. Aus der Perspektive des Anderen – des Touristen – werden neue Länder und Geschichten erzeugt.

Helene Sommer (*1978 in Oslo) schloss 2003 ihr Studium an der Akademie für bildende Künste in Oslo ab. Zu ihren künstlerischen Darstellungsformen gehören Videoarbeiten, Installationen sowie Text- und Fotoarbeiten. Helene Sommer lebt und arbeitet in Oslo und Berlin und ist 2007/2009 Stipendiatin der Akademie.

Dubravka Sekulic »Case Study: Russian Pavilions, Belgrade 2001«

Die so genannten russischen Pavillons sind ein- bis zweistöckige Gebäude mit niedriger Wohnqualität aus den 1950er Jahren im Belgrader Arbeitervorort Karaburma. Seit 2001 wurden mehr als 30 dieser Häuser durch Dachaufbauten erweitert. Diese Bauten stellen das größte informelle Bauvorhaben in Belgrad dar. Dubravka Sekulics Forschungsarbeit untersucht angewandte strukturelle Elemente und Prinzipien in Verbindung mit sozialen Elementen, damit sie in Architektur umgeformt werden können. Um die kulturellen Muster und deren Auswirkungen zu verstehen die zu dieser Art von Konstruktion führen, interviewte Dubravka Sekulic Bewohner der alten und neuen Gebäudeteile.

Dubravka Sekulic (*1980 in Nis/Serbien) studierte Architektur in Belgrad und assistiert dort unter Ivan Kucina seit 2003 bei verschiedenen Projekten, wie beispielsweise für die Produktion eines Kataloges über Belgrads Untergrund-Architektur. Derzeit arbeitet sie an einem Projekt über die Umgestaltung von Kaufhäusern im ehemaligen Jugoslawien. Dubravka Sekulic war 2008 Stipendiatin der Akademie.

Eunjung Hwang »Future Creatures«

»Future Creatures« ist eine Serie experimenteller Animationen, die den Charakter kryptischer Bilder aus der Welt der Träume und des Unterbewussten untersucht. Das Ziel ist es, seherische Erzählungen hervorzubringen, inspiriert von der Illusion bruchstückhafter Wirklichkeiten, um diese zu einem benutzbaren Bildkatalog zusammenzufügen. Das entstehende kaleidoskopische Bild entwickelt seinen eigenen Symbolismus. Die zentralen Elemente der Animationen sind eine Reihe verschiedener Charaktere, die aus Bildern der Traumwelt und des Unterbewussten hervorgegangen sind. Sie sind Ikonografien der mystischen Welt und haben einen bildhaften und rätselhaften Charakter. Die Erzählstruktur der Animation gleicht mehr einer rhythmischen Struktur als einer lesbaren Geschichte.

Eunjung Hwang (*1971 in Seoul/Südkorea) lebt und arbeitet in New York. Sie studierte Malerei an der Ewha Women's University in Südkorea und Computerkunst an der School of Visual Arts in New York. Sie war Stipendiatin am Nordic Artist’s Centre, Dale/Norwegen (2006) und dem Künstlerhaus Büchsenhausen, Innsbruck (2005). Hwang ist 2008/2009 Stipendiatin der Akademie.

Zur Eröffnung der Ausstellungen finden eine Lesung des kanadischen Schriftstellers Jonathan Garfinkel und eine Performance des russischen Musikers, Komponisten und Klangkünstlers Vladimir Tarasov statt.

Ausstellungsdauer: Freitag, 20. März 2009 bis Sonntag, 3. Mai 2009 Öffnungszeiten: Di–Do 10–12 & 14–17.30 Uhr, Fr 10–12 & 14–16 Uhr, Sa–So 12–17.30 Uhr

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Ausstellungen von Stipendiaten der Akademie

Künstler: Daniel Salomon, Helene Sommer, Dubravka Sekulic, Eunjung Hwang