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Ausstellungseröffnungen: Donnerstag, 31. Januar 2008 Akademie Schloss Solitude

Raed Bawayeh From Over Crossing Destinations

Raed Bawayeh beobachtet in der Fotoserie »From Over Crossing Destinations« Menschen in ihrem Alltag. Egal ob es sich um Porträts seiner Landsleute in Palästina handelt oder um Straßenszenen in Stuttgart, Paris oder Transsylvanien, allen gemeinsam ist der Blick des Fotografen, der stets auf der Suche nach dem unmittelbaren und sehr persönlichen Verhältnis mit seinen Mitmenschen ist.

Raed Bawayeh (*1971 in Qatana/Palästina) studierte Fotografie an der Musrara School of Photography, New Media und Music in Jerusalem/Israel. 2004 ging er als Stipendiat an die Cité Internationale des Arts nach Paris. Bawayehs Fotografien wurden bereits in vielen Gruppenausstellungen in Jerusalem, Um Al-Fahem, Tel Aviv und Ramallah gezeigt. Einzelausstellungen am Französischen Kulturinstitut in Jerusalem und Nazareth, dem Deutsch-Französischen Kulturinstitut in Ramallah, der Al-Najah Universität in Nablus und Gaza und zuletzt beim Mois de la Photo in Paris. 2004 nahm er am Arabischen Fotofestival in Jordanien mit einer Ausstellung zum Thema »Das Leiden palästinensischer Bürger« teil. Er war 2007 Stipendiat der Akademie Schloss Solitude.

Katya Bonnenfant The Judge

»The Judge« thematisiert die Fähigkeit unseren Mitmenschen jederzeit und gnadenlos mit Vorurteilen gegenüberzutreten. Die »Mikrogesellschaft« Solitude lässt diese Fähigkeit verstärkt zu Tage treten. In Katya Bonnenfants Zeichnungen formen sich Kommentare und Beleidigungen zu einem zappeligen Tanz, der von ihren bereits bekannten »Monstern« in einer dunklen Ecke von Solitude aufgeführt wird.

Katya Bonnenfant (*1975 in Belfort/Frankreich) studierte Grafikdesign und Bildende Kunst in Paris. Heute arbeitet sie in erster Linie als Webdesignerin, die sich auch für die Bereiche von Klang und Musik, Video, Animationsfilm und Darstellende Kunst interessiert. Internetauftritte entwarf sie für das Palais de Tokyo in Paris (2001), für die Ecole régionale des beaux arts de Valence (2003) und für die Restaurant-Galerie Sketch in London (2004). Darüber hinaus erstellte sie einen Videoclip für ihr Musikalbum »homme aux yeux bleujaune« (2003) und hatte mit »tea ceremony for lady Di« 2001 eine kleine Ausstellung im Palais de Tokyo. Verschiedene Workshops zum Thema Webdesign, Sound oder Video in Paris und Valence. Seit 2006 unterrichtet sie an der ENBA (Ecole Nationale des Beaux-Arts) in Lyon. 2005/2006 war sie Stipendiatin der Akademie Schloss Solitude.

Ingrid Hora Incinerator

Ingrid Hora beschäftigt sich schon seit längerem mit Ritualen, die den Menschen mit dem Himmel verbinden. Diese drehen sich um Einsamkeit, das Bedürfnis nach Geborgenheit sowie das Verlangen nach Weite. »Incinerator« wurde in Kooperation mit Jason Iftakar für ein solches Ritual gebaut. Alles was man bedauert wird in dem Moment in dem das Bedauern den Himmel erreicht verbrannt. Was bleibt ist nur Asche.

Ingrid Hora (*1976 in Bozen/Italien) lebt zurzeit in London. Sie studierte Architektur in Wien sowie Experimental Design und Architektur in London am Bartlett Institute des University College, wo sie auch ihren Master in Architektur erhielt. 2003 bis 2004 absolvierte Hora den Master of Arts am Royal College of Art. Seit 2001 hatte sie verschiedene Lehraufträge inne, u. a. an der Summer School der Architektenvereinigung (AA), London und an der Technischen Universität, Wien. Ihre Arbeiten waren u. a. im Österreichischen Pavillon der Architekturbiennale in Venedig (2004), im Harajuki Piazza Tokio (2004), im Israel Museum in Jerusalem (2005), in der M&R Gallery, zur »Zoo-artfair« im Hyde Park, in »Plantwalk« (mit Marie Jan Lund) im RIBA (alle London, 2006) und im Parlament Hill, London (2007) zu sehen. Sie war 2007 Stipendiatin der Akademie Schloss Solitude.

Nino Sekhniashvili Mao

Die konzeptuell arbeitende, aus Georgien stammende Künstlerin Nino Sekhniashvili bedient sich in ihren Arbeiten verschiedener Medien. In dieser Videoarbeit zeigt sie den Sudanesen Mao, der an einer Tankstelle in Wien einen Monolog zum Thema Menschlichkeit hält. Nach eigener Aussage könnte Mao zu diesem Thema gut drei Stunden lang reden, da er aber nur sieben Minuten zur Verfügung hat entwickelt sich sein Monolog in eine Art von Ritual.

Nino Sekhniashvili (*1979 in Tiflis/Georgien) studierte experimentelle Bildhauerei bei Rosemarie Trockel an der Kunstakademie Düsseldorf und ab 2002 Druckgrafik an der Kunstakademie in Tiflis. In ihrer häufig stark konzeptuell orientierten Arbeit setzt sie sich vor allem mit dem Thema Identität auseinander. 2005 initiierte sie gemeinsam mit Kate Siamashvili das Musikprojekt »DARIO RADIO«. Ausgewählte Ausstellungen: »Die Kultur der Angst«, in Kooperation mit der Stiftung Federkeil, Leipzig und Knut Birkholz, ACC Galerie Weimar und Stiftung Federkeil, Leipzig (2006); »Luft Holen«, Künstlerhaus Klagenfurt und Kulturzentrum Unikum, Klagenfurt/Österreich (2006); »Alternative Vision«, drei Künstlerinnen aus dem Kaukasus, Galerie Art Point/Stiftung KulturKontakt, Wien/Österreich (2006); »Art without Borders«, Zentrum für zeitgenössische experimentelle Kunst, Yerevan/Armenien (2006); »Utopia«, Kaukasische Fotografie, ifa Galerie Berlin und ifa Galerie Stuttgart (2005); »Neo Geo«, ein Projekt der Guelman Galerie in Moskau/Russland (2004). Sie ist 2007/2008 Stipendiatin der Akademie Schloss Solitude.

Goran Zivadinovic »148 x 105«

Der Titel gibt das Format von DIN A6-Postkarten wieder, eben 148 x 105 Millimeter. Für Goran Zivadinovic sind Postkarten der Ausgangspunkt seiner Auseinandersetzung mit Mail-Art – einem Genre, dessen Ursprung in der Dadabewegung liegt. Gezeigt werden erste Postkarten (ca.1995–2007), Auszüge aus der Serie »Korrespondenz« (2005), Prototypen und Objektstudien (2007) sowie sein aktuelles Projekt »Greetings!«.

Goran Zivadinovic (* 1973 in Friedrichshafen) studierte nach seiner Ausbildung zum Schriftsetzer Kommunikationsdesign an der Merz Akademie Stuttgart, arbeitete in Hamburg als Grafiker und war 2005/06 mit dem IAT – Institut für Allgemeine Theorie Stipendiat der Akademie Schloss Solitude. Er lebt und arbeitet in Stuttgart. Postkarten, Korrespondenzen und MailArt beschäftigen ihn seit über zehn Jahren. Er ist 2007/2008 Stipendiat der Akademie Schloss Solitude.

Öffnungszeiten: Di–Do 10–12 & 14–17.30 Uhr, Fr 10–12 & 14–16 Uhr, Sa–So 12–17.30 Uhr

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Ausstellungen

Künstler:
Raed Bawayeh, Katya Bonnenfant, Ingrid Hora, Nino Sekhniashvili, Goran Zivadinovic