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Die Ausstellung versammelt Werke junger Künstler, die sich mit erzählerischen Momenten in Malerei, Zeichnung und Installation beschäftigen.

Robert Barta, geboren 1975 in Prag, lebt nach einem einjährigen Studienaufenthalt in San Francisco, USA, in München. Typisch für seine Arbeit sind Installationen, die bekannte Objekte, wie eine Kerze, eine Hundehütte oder eine Fussmatte, so verändern, das eine Verkehrung der Aussage stattfindet. Die Kerze wird zum „Dauerbrenner“, aus einer sportlichen Siegertreppe wird ein Podest für Verlierer. Sein Verfahren der Verkehrung führt dazu, dass scheinbar Selbstverständliches irritierend-unerwartet-absurd realisiert und wahrgenommen wird. Seine Objekte, z.B. ein rollender Fußabstreifer, involvieren den Betrachter auch als Handelnden und spielen mit der Relativität von Bewegung.

Ross Chisholm, geboren 1977 in Redhill, Grossbritannien, studierte am Goldsmiths College in London und hatte erste Ausstellungen in London und Vilnius. Er konfrontiert uns mit fremden Welten, die uns nicht gerade Vertrauen einflössen. Elemente wie ein Pilz tauchen immer wieder auf und verfremden die Bilder und Objekte, die oft von historischen Gemälden oder gefundenen Bildträgern stammen. Chisholm kombiniert verschiedene Stile und Maltechniken und spielt mit der malerischen Konstruierbarkeit von Realität. Seine Bilder sind in fast altmeisterlichem Stil gemalt.

Mindaugas Lukosaitis kommt aus Vilnius in Litauen. Seine traumhaft anmutenden Bleistift-Zeichnungen mit Grotesken, Frauenporträts, präzise wie Naturstudien gemalten scheinen teilweise aus der Renaissance zu stammen. Die Welt zwischen Mythos und Naturbeobachtung, zwischen Bildern aus dem Unbewussten und dem Blick des Wissenschaftlers scheint Lukosaitis zu faszinieren. Ein Ritter in schwerer Rüstung fällt von seinem getroffenen Pferd, Frauenköpfe verweben sich mit Vogelköpfen. Genauso präzise zeichnet er aber auch Kriegsstudien, die das Gefühl vermitteln, er sei als Chronist hautnah dabei gewesen. 2004 nahm er mit einer Installation der Zeichnungen an der Sao Paolo Biennale teil, letztes Jahr auf der Baltic Triennial of International Art.

Djorde Ozbolt, geboren 1967, lebt in London und war dort bei der Tate Triennale, Tate Britain zu sehen. Seine kleinformatigen Gemälde zeigen eine düstere und romantische Vision der Welt. Thematisch finden sich Elemente aus Religion, Kindergeschichten, Pop- und Alltagskultur, Film und aus der Kunstgeschichte in seinen Bildern. Auf dem Bild „Der letzte Impressionist“ steht ein einsamer rosafarbener Flamingo in einer düsteren Landschaft. Auf einem anderen Bild von Ozbolt ersticht ein Heiliger eine Giraffe vor afrikanischer Landschaft – eine Persiflage des Kampfes vom Heiligen Georg mit dem Drachen. Auf den ersten Blick witzig und anekdotisch, erzählen die Bilder von einer Welt, deren Werte sich gewaltig verschoben haben.

Jakub Julian Ziólkowski, geb. 1980 in Zamosc, Polen, lebt und arbeitet in Krakau. Seine Malereien und Zeichnungen sind im phantastischen, surrealen Bereich anzusiedeln. Ziólkowski ist hierzulande noch relativ unbekannt. In seinen meist kleinformatigen Bildern verwendet er dekorative. Elemente und Elemente aus der Natur und verbindet sie zu farbenfrohen phantasievollen Szenarien. In seinem bizarr-lustigen Formenreichtum gibt es auch beängstigende Elemente wie z.B. abstürzende Fluggeschosse, die Irritation in die Fröhlichkeit der Bilder bringen.

Pressetext

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Ausstellung

mit Robert Barta, Ross Chisholm, Mindaugas Lukosaitis, Djordje Ozbolt, Jakub Julian Ziolkowski