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Ich kann mich nicht entscheiden, welche Landschaft ich fotografieren soll. Das Bewegen durch die Landschaft gefällt mir. >San Francisco ist Tourismus pur. Ich beobachtete Urlauber, die ihre komplette Reise hinter Kameras verbrachten. Zuhause gab es dann San Francisco in Farbe. >Ich habe ca. 4.000 von 8.000 Reise-Dias von meinem Großvater mitgenommen als sein Haus aufgelöst wurde – der Rest landete in der gelben Tonne. >Der eigene Drang Landschaften aufzunehmen wurde überflüssig. >Ich weiß nicht, warum mein Opa seine Reisen so gut dokumentiert hat. Seine Dia-Sammlung war pedantisch nach Ort und Zeit sortiert; das fand ich unwesentlich. Memories organise themselves according to personal criteria. >Warum machen Reisende Fotos? Reist man mehr für die Erinnerung, für den Moment, ist Reisen eine Flucht, ein Statussymbol? Ist die Erfahrung so überwältigend, dass man Fotos als Erinnerungsstütze braucht, als Beweis, dass man dort war, einen Beleg für die eigene Präsenz zu haben und doch auf Distanz zu bleiben? >Bilder von Reisen drücken die Erfahrung in eine zweidimensionale Form und verdrängen die räumliche Erfahrung. Unsere Erinnerungen an Reisen werden nicht – wie aufbewahrte, markierte Dias in einem Kasten – Motiv für Motiv abgerufen, sondern funktionieren unter anderen Bedingungen. Sie sind nicht orts- oder zeitgebunden. Kimberly Horton

Kimberly Horton projiziert mit mehreren Diaprojektoren eine fiktive Landschaft, bestehend aus unterschiedlichen Motiven der verschiedenen Reiseetappen, an die Wand. Durch einen ständigen Wechsel der einzelnen Motive verändert sich die Landschaft ständig – die eine fließt in die nächste. Die Künstlerin nimmt uns mit auf eine Reise durch ein selbst komponiertes und sehnsuchtsvolles Land.

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aufbewahrt ist eine dreiteilige Ausstellungsreihe zum Themenkomplex des Sammelns, Aufbewahrens und Archivierens von Fotos und Gegenständen und deren künstlerischer Aufbearbeitung. In der ersten Ausstellung Landslide arbeitet die Hamburger Künstlerin Kimberly Horton das Dia-Archiv mit Landschaftsaufnahmen ihres Großvaters auf. Im Mai zeigen wir das Archiv der im Jahre 2003 verstorbenen Hamburger Künstlerin Anna Popova. Ihre hinterlassenen Arbeiten lagern zur Zeit auf einem Hamburger Dachboden.

In der dritten Ausstellung im Juni präsentieren wir das Bild- und Musikarchiv des Hamburger Musikers Michael Rother (Neu, Kraftwerk, Harmonia). In diesem Teil geht es zum einen um die Wechselwirkung zwischen Starfotografen und Musikstar, zum anderen um die Verbindungen zu anderen Musikern, die sich in ihrer Arbeit auf Rother beziehen.

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Ausstellung im Rahmen der 3. Phototriennale Hamburg:
aufbewahrt 1: Landslide von Kimberly Horton
www.kimberlyhorton.de