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Puppe: [...] Du wirst sehen, alles wird gut werden. Erfolg wird kommen. Bauchredner: Woher? Puppe: Na von Dir. Wenn Du was tust. Bauchredner: Wozu. Für wen? Puppe: Für Dich. [...] The Inner Voice/You’re good, 1999

Im Museum MARTa Herford zeigt Asta Gröting erstmals eine umfangreiche Retrospektive der Videoarbeiten, die im letzten Jahrzehnt die künstlerische Tätigkeit der Bildhauerin bestimmt haben. 14 Filme, die zwischen 1993 und 2005 entstanden, werden in Einzelinstallationen vorgestellt.

Den Kern von Asta Grötings Videoarbeit bildet die auf mittlerweile 29 Arbeiten angewachsene Werkgruppe „The Inner Voice“, von der sechs Filme in großen Projektionen im MARTa Herford zu sehen sein werden. In den Einzelvideos aus „The Inner Voice“ treten verschiedene Bauchredner einzeln mit immer derselben, von Asta Gröting entworfenen Puppe auf, mit jeweils anderen, von Asta Gröting geschriebenen Dialogen. Themen wie Gewissen, Seele, aber auch Liebe und Freundschaft kommen vor. Mal werden sie humorvoll, mal philosophisch oder offensichtlich konfliktreich und emotional inszeniert. Asta Gröting benutzt die Konstellation von Puppe und Bauchredner, um Gespräche zu dekonstruieren – sowohl schwierige Selbstbefragungen und Selbstvergewisserungen als auch die Unsicherheiten im Gespräch mit anderen. Diese Dialoge sind immer auch eine Hinterfragung unserer kommunikativen Kultur.

Neben den Arbeiten aus „The Inner Voice“ werden acht themenverwandte Videoarbeiten gezeigt. Varietékünstler, Leistungssportler, Zirkusartisten und andere Künstler sind zu sehen. Der thematische Bezug zur Auseinandersetzung mit der inneren und äußeren Kommunikation ist auch hier konkret und zugleich sinnbildlich. In dem Film „EIS“ treten ein Schwarzbär und sieben Eiskunstläufer auf, die das labile innere und äußere Gleichgewicht des Menschen abbilden. In „Die Schwimmerin“ stellt eine Synchronschwimmerin die Welt auf den Kopf, indem sie kopfüber unter der Wasseroberfläche läuft. Auch Gegenstände können sich auf die Lebendigkeit des verletzbaren Menschen beziehen. In „Parken“ suchen anonyme Autos etwas, das nicht alle finden: einen Ort der Ruhe.

Einen Gegenpol zu den Arbeiten aus „The Inner Voice“ bildet schließlich „Schneller mit Eichhorn und König“. In ausgebrannten Autowracks liefern sich die Künstlerin Maria Eichhorn und der Kölner Museumsdirektor Kaspar König ein Wettrennen. Asta Gröting verdeutlicht den Zusammenhang, indem sie dazu bemerkt: „Hier nähert sich die innere Stimme ihrer wirksamsten Form, ihrer Unsichtbarkeit in der äußeren Geschwindigkeit – doch die innere Stimme schweigt selten.“

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