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Die Galerie P13 zeigt vom 04. Februar bis 12 März den in Heidelberg wohnhaften, deutschlandweit renommierten Künstler Arvid Boecker. In seinen abstrakten Malereien sucht er Harmonie. Sein Interesse ist hierbei ganz fokussiert auf den Ausdruck von Farbe in verschiedenen Konstellationen. In senkrechten Bahnen immer gleichen Abstands legt er die erdigen Töne seiner von Rot über Orange, Gelb bis Grün und selten auch Blau reichenden Palette nebeneinander und lässt sie in Harmonie oder Kontrast zueinander wirken. Mal wiederholen sich einzelne Farbabfolgen rhythmisch wie bei dem Thema eines Musikstückes, mal erfährt der Farbton im horizontalen Bildverlauf eine Steigerung, klingt an und wieder ab. Inspiration findet der Künstler in den in Landschaften, die er unter anderem bei seinen Arbeitsaufenthalten in Island, Schottland oder Frankreich erkundet hat. Die in der Natur gesehenen Farben und Farbkombinationen überträgt Arvid Boecker mit Ölfarbe in Breiten, an bewirtschaftetes Land erinnernden Streifen, auf das traditionelle Medium der Leinwand und fängt so verschiedene Stimmungen ein. Die Bilder, die alle unter den gleichen Grundbedingungen entstanden können allein durch die unterschiedliche Kombination der Farben eine ganz unterschiedliche Wirkung erzielen. Durch die Wahl der traditionellen Malmittel und des ebenso traditionellen Untergrunds steht allein die Ästhetik des Werkes im Mittelpunkt und es müssen keine Fragen nach der Wahl und der Wirkung einer außergewöhnlichen Technik gestellt werden.

Tritt der Betrachter näher an die Werke heran, so wird ihm der Bearbeitungsprozess, bewusst. Experimentell erforscht der Künstler das Material, die Ölfarbe und sein Interesse liegt nicht nur in der farblichen, sondern vor allem auch in der materialistischen, der haptischen Qualität der Farbe. In lasierender Technik trägt der Künstler Schicht über Schicht und erhält somit eine besondere Tiefe und Brillanz des Farbmittels. Er setzt aber auch diese laisierenden Flächen direkt neben pastose dick aufgetragene Partien, denen er zum Teil durch Kratzungen noch mehr Kraft verleiht. Wie die natürlichen Landschaften sind die Kulturlandschaften von Arvid Boecker organisch gewachsen. Der Bearbeitungsprozess zieht sich über Wochen und Monate hin. Ohne eine genau definierte Vorstellung von dem Endresultat zu haben trägt der Maler Schicht über Schicht, legt ein Bild eine Zeit bei Seite um es später, neu überdacht weiter zu bearbeiten. Wie ein Archäologe forscht er in den Schichten der Farbe, deckt manchesmal partiell einen früheren Zustand wieder auf und hat dabei doch immer im Gespür, wann ein Bild fertig ist. Durch das visuell Sichtbare des Bearbeitungsprozesses, das wachsen der Bilder erhalten die Werke von Arvid Boecker ein spannungsreiches Eigenleben, welches von dem Betrachter nacherlebt werden kann. Sie laden den Betrachter dazu ein, selbst in die Tiefen des Bildes herabzusteigen und durch genaue Betrachtung forschend tätig zu werden.

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Arvid Boecker
Echo