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Konkrete Kunst – Sammlung Ingo Glass / Arta concreta – colectia Ingo Glass
Eröffnung: 7.6. 18 Uhr
Einführung: Prof. Dr. Aurel Chiriac, Generaldirektor
7.6.-8.7.17

Wie wir aus der Entwicklung der Kunstgeschichte wissen, wurde der Begriff Konkrete Kunst 1924 von Theo van Doesburg (1883) eingeführt und 1930 in einem Manifest bei der Gründung der Gruppe Art concret programmatisch fest verankert. Es ist eine Richtung der Kunst, die auf mathematisch-geometrischer Grundlage beruht. Dies bedeutet also Konkret und nicht Abstrakt. Als Hauptziel der Konkreten sagt Theo van Doesburg: Wir arbeiten mit den Größen der Mathematik und Wissenschaft, also mit den Mitteln des Denkens. Der Schweizer Maler, Kunsttheoretiker und lehrender Meister am Bauhaus in Weimar Johannes Itten (1888) zählt zu den ersten der Züricher Konkreten. Er entwickelte eine Farblehre und gilt als Begründer der Farbtypenlehre. (Abb. a) Ein weiterer Schweizer Max Bill (1908) formulierte 1949 »das ziel der konkreten kunst ist es, gegen stände für den geistigen gebrauch zu entwickeln, ähnlich wie der mensch sich gegenstände schafft für den materiellen gebrauch... konkrete kunst ist in ihrer letzten konsequenz der reine ausdruck von harmonischem maß und gesetz ...« Wir, die zweite und dritte Generation der Konkreten Kunst betiteln Max Bill als »Vater der Konkreten Kunst«. (Abb. c) Ein dritter Schweizer, den wir die zweite und dritte Generation der Konkreten als »Vater der Konkreten Poesie« nennen, ist Eugen Gomringer (1925) , er gilt als Begründer der Konkreten Poesie und war u.a. von 1954- 1957 als Sekretär von Max Bill an der Hochschule für Gestaltung in Ulm tätig. 1953 gründete er mit Dieter Roth und Marcel Wyss die Zeitschrift Spirale. Von 1960-65 gab er eine Bücherreihe »konkrete poesie -poesia concreta« heraus. 2000 gründete Gomringer das Institut für Konstruktive Kunst und Konkrete Poesie (IKKP), mit Sitz im oberfränkischen Rehau. (Abb. b) Der Großteil meiner Sammlung besteht aus zahlreichen Arbeiten von meinem Freund Eugen Gomringer und zahlreichen Schweizer Künstler/innen wie Max Bill, Johannes Itten, Richard Paul Lohse, Verena Loewensberg, Gottfried Honegger, Camille Graeser, Anton Stankowski, sodass ich in der Ausstellung des Museums Oradea einen Raum »Die Konkreten der Schweiz« benennen werde. Die weiteren drei Räume werde ich den Künstlerkollegen aus Deutschland, meinen ungarischen Kollegen und meinen internationalen Kollegen widmen.

Ingo GLASS

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Künstler:

Gentulio Alviani, Anna Beöthy Steiner, Max Bill, Imre Bak, Gerhard Jürgen Blum, Hartmuth Böhm, Pol Bury, Piero Dorazio, Natalia Dumitresco, Rita Ernst, Günter Fruhtrunk, Tibor Gayor, Rupprecht Geiger, Andrzej Gieraga, Eugen Gomringer, Jerzy Grabowski, Camille Graeser, Heinz Gruchot, István Haasz, Hasso von Henninges, Ewerdt Hilgemann, Gottfried Honegger, Gerhard Hotter, Viktor Hulik, Jean Pierre Husquinet, Johannes Itten, Lajos Kassák, Imre Kocsic, Atilla Kovács, Norbert Kricke, Alfons Kunen, Thomas Lenk, Josef Linschinger, Richard Paul Lohse, Verena Loewensberg, Robert Mangold, Vera Molnár, Francois Morellet, Tom Mosley, Judith Nemes, Rudolf Otner, Ulrich Otto, Claude Pasquer, Antoine Pevsner , Georg- Karl Pfahler, Vera Röhm, Diet Sayler, Ștefan Sevastre, Sol LeWitt, Anton Stankowski, Zdenek Sykora, Kurt Teuscher, Timm Ulrichs, Victor Vasarely, Jean-Pierre Viot, Stefan Wewerka

Kurator/en: Dr. Ingo Glass