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Die bildende Kunst hat sich in den vergangenen Jahren erstaunlich wenig und zurückhaltend mit den Problemen Politik, Krieg, gesellschaftliche Umbrüche beschäftigt; erst allmählich scheint sich jetzt wieder ein neues Interesse an diesen Themen zu bilden.

Das war in den 60er / 70er Jahren anders. Künstler wie Erró, Fahlström, Köpcke und Lebel haben sich damals mit ihren Werken intensiv in die gesellschaftlichen Diskussionen eingemischt. Zwischen Fluxus und Pop-Art bezogen diese Künstler Stellung zum Vietnam-Krieg, zum Kommunismus, zur Frauenbewegung.

Erró, Fahlström, Köpcke und Lebel gehören zu der Generation, die, vor dem Zweiten Weltkrieg geboren und in der Jugend durch dessen Schrecken geprägt, in den "bleiernen" 50er Jahren ihre künstlerischen Ansätze fanden. Auf der Folie der sich international vernetzenden, gegen den etablierten Kunstbetrieb gerichteten ästhetischen Rebellion Anfang der 60er Jahre spielten alle vier in unterschiedlichen Konstellationen eine wichtige Rolle. Fahlström war mit Erró eng befreundet. Sie trafen sich 1962 in New York und bestritten danach viele Gruppenausstellungen zusammen. Jean-Jaques Lebel wuchs im Umfeld von Duchamp und André Breton in New York auf. Zurückgekehrt nach Paris veranstaltete Lebel die ersten Happenings auf europäischem Boden. Erró und Lebel sind seit 1955 eng befreundet und haben seitdem eine ganze Reihe von Ausstellungen, Happenings und Performances gemeinsam durchgeführt.

Die Werke der vier Künstler sind durch die Auflehnung gegen die bürgerliche Beschränktheit und den Konservatismus der Nachkriegszeit gekennzeichnet. Es handelt sich um politische Kunst, die aber - und das macht sie in der heutigen Diskussion mit gesellschaftsrelevantem Inhalt so interessant - immer noch ihren Dreh- und Angelpunkt in der ästhetischen und poetischen Gestaltung sieht. Öyvind Fahlström hat 1974 die Zielrichtung dieser Kunst programmatisch so formuliert: "Es geht um das Bemühen, eine Verbindung von Erkenntnis und Freude herzustellen, die erschreckende Kürze des Lebens und die schrecklichen Unzulänglichkeiten einer Welt zu formulieren, in der wir darum kämpfen, Glück zu erfahren und Glück zu erzeugen."

Das Museum Morsbroich zeigt in Zusammenarbeit mit Harald Falckenberg und Claus Mewes, vom 20.02. bis 30.04.2005 unter dem Titel "Art and Politics" die Werke dieser vier bedeutenden Künstler.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Texten von Harald Falckenberg, Klaus Mewes, Roberto Ohrt und Waltraud Brodersen.

Pressetext

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ART and POLITICS - Erró Fahlström Köpcke Lebel

mit Erró , Öyvind Fahlström, Arthur Köpcke, Jean-Jacques Lebel