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Die gemeinnützige Institution KAI 10 I ARTHENA FOUNDATION feiert im Herbst 2018 ihr 10jähriges Bestehen. Dieser unabhängige Ort zur Förderung von zeitgenössischer Kunst wurde 2008 von der Unternehmerin Monika Schnetkamp gegründet. In Ergänzung zu anderen Ausstellungshäusern in der Region ist KAI 10 bei freiem Eintritt zu regulären Öffnungszeiten zugänglich und stellt ein innovatives Modell der unternehmerischen Förderung in der Kunst‐ und Kulturlandschaft dar. Seit der Eröffnung stellten bereits über 150 Künstler*innen im KAI 10 aus. Weltweit renommierte Namen stehen dabei neben noch nicht etablierten Positionen der jüngeren Generation. Internationale Bekanntheit erlangte das im Düsseldorfer Medienhafen gelegene Ausstellungshaus vor allem durch seine Beteiligung an der 55. Internationalen Biennale von Venedig.

Die Ausstellung in Düsseldorf wird von Julia Höner kuratiert, seit Februar 2018 künstlerische Direktorin der Institution KAI 10 I ARTHENA FOUNDATION. Über ihr kuratorisches Konzept sagt sie: „Im KAI 10 verhandeln wir Themen, die in der Kunst, aber ebenso in der gesellschaftlichen Diskussion wichtig sind. Die diesjährigen Preisträger*innen fügen sich ideal in das Programm vom KAI 10 ein. Wir haben drei unabhängige Präsentationen konzipiert, von denen ich mir erhoffe, dass sie sich zu einer wirkungsvollen Gesamtinszenierung verbinden.“

Die künstlerischen Positionen

Niko Abramidis & NE eröffnet in seiner Kunst ein vielfältiges Spektrum, innerhalb dessen er sich mit ökonomischen Strukturen und globaler Stadtentwicklung im Hinblick auf Zukunftsutopien beschäftigt. Ausgehend von Skizzen, die im Notizbuch oder auf dem Handy entstehen, schafft Abramidis Paralleluniversen: Rauminstallationen, die an Büroräume erinnern, in denen er fiktive Corporate Identities erstellt und sich Ausdrucksformen der Finanzökonomie aneignet. Seine Zeichnungen, Objekte und Digitalprints lassen subversiven Humor und Bezüge, etwa zu Science Fiction, Philosophie oder ökonomischen Abläufen, erkennen.

Ausgangspunkt der Film‐, Sound‐ und Textarbeiten von Cana Bilir‐Meier ist die Arbeit mit Archivmaterialien aus familiärem Bestand. Ausgehend von Episoden aus ihrem familiären Umfeld nähert sich die Künstlerin als Enkelin türkischer Einwanderer Narrativen und Erinnerungen an. Durch die Offenlegung des Archivmaterials gelingt es ihr, private und offizielle Geschichtsschreibung von türkischen Einwandern in Deutschland in Bezug zueinander zu setzen. Durch die Gewichtung und Kontextualisierung der Materialien entsteht eine eigene künstlerische Sprache und Perspektive.

Die Skulpturen und Videoarbeiten von Keto Logua zeigen Naturphänomene und durch den Menschen kultivierte Natur. Die Künstlerin nähert sich gefundenen oder selbst geschaffenen Objekten konzeptuell an und unterzieht die Objekte Prozessen der Komprimierung und Umformung. So entstanden unter anderem ein 3D‐Druck der im vergangenen Jahr wissenschaftlich rekonstruierten Ur‐Blume oder eine großformatige Skulptur aus Bienenstock‐Elementen. In einer weiteren Arbeit entwirft die Künstlerin mögliche Strategien zum Überleben in einer zunehmend komplexen Welt unter Zuhilfenahme von Alltagsgegenständen.