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Eröffnung: Freitag, 17. April 2015
von 18 – 21 Uhr in den Showroom der Galerie, Menckestraße 3
von 20 – 23 Uhr in die Galerie ARTAe, Gohliser Str. 3
Die Künstler sind anwesend.

DOPPEL- DOPPEL Ausstellung: Beide Künstler – Vater und Sohn - stellen an beiden Orten aus.
Ab 18 Uhr im Showroom der Galerie ARTAe und ab 20 Uhr in der Galerie ARTAe. Der Maler Arno Bojak nimmt sich Märchen und Mythen wie z.B. die kleine Meerjungfrau oder das Urteil des Paris an, interpretiert sie neu, flechtet aktuelle Themen ein und fordert den Betrachter mit seinen dichten Bildern intellektuell und emotional heraus. Man muss sich für die großformatigen Werke Zeit nehmen, die vielen Details sehen, Bedeutungsebenen begreifen, um Bojaks intelligente Malerei zu verstehen und zu genießen. Ein diffiziler und zuweilen bitterer Genuß, denn Bojak schiebt humorvoll den Wohlstandsgrauschleier beiseite und verhandelt Sujets wie Kulturpessimismus, Gesellschaftskritik, Ängste, Identität, Untergang und Apokalypse. Komposition, Farbwirkung, Kämpfe zwischen Linie und Fläche, die Konfrontation feiner Details mit aquarelligen Hintergründen, kurz: Arno Bojak ist absolut versiert in seiner Technik, er agiert und thematisiert souverän und kunstgeschichtlich fundiert und hat so eine ganz aussergewöhnliche und einzigartige Bildsprache.

In dieser Ausstellung werden unter anderem die Bilder „Le sacre du printemps, Der Nix“, „Drei Grazien“ und „Schaurig ist's übers Moor zu gehen“ - nach Annette Droste-Hülshoff erstmals zu sehen sein.

Nach drei Personalausstellungen in der ARTAe Galerie Leipzig (2009, 2013 und 2014), waren Arbeiten Bojaks 2013 in der Leipziger Jahresausstellung -monumental- vertreten.

Aktuell ist das Bild „Die letzte Landschaft“ von Arno Bojak noch bis zum 3. Mai 2015 in der Kunsthalle der Sparkasse Leipzig innerhalb der Ausstellung „NOCTURNE“ zu sehen.

Reinhard Bojak, studierter Bildhauer, zeigt erstmals in Leipzig in beiden Ausstellungen aktuelle Skulpturen und steht in der Tradition der Konstruktivisten. Seit 1964 entwickelt Reinhard Bojak die Idee einer mathematisch-musikalischen Plastik. Grundsätzlich geht es ihm darum, die Denkweisen, Strukturen und Verfahren von mathematischen Formeln und Musik analog in die Formfindung und Kompositionsmethode der raumplastischen Gebilde zu transformieren. Hier interessieren ihn besonders die mathematischen Kompositionsweisen der Architektur im Mittelalter und der Frührenaissance, sowie die Kompositionstechniken von Bach. Dabei werden sowohl die Formelemente als auch die leeren Zwischenräume durch ein logisch in sich abgschlossenenes System strukturiert. So entstehen nach 1964 seine Marmorplastiken: die Quartette, die Duos, das Oktett, die aus systematischer Vertauschung von Zahlenreihen entwickelt werden. In einem zweiten Verfahren zur Formfindung werden einfache geometrische Körper entlang gegenläufiger Diagonalen, Kreisformen etc. zerteilt, wodurch sich gleichteilig positiv und negativ gewölbte Flächen ergeben. Die entstehenden Elemente können baukastenartig vom mitgestaltenden Betrachter variabel zusammengesetzt werden.

Beide Verfahren werden in den späteren Acrylplastiken weiterentwickelt. Dieses Material bietet wegen seiner vollständigen Transparenz neue Möglichkeiten: die gestaltete Form kann ins Innere der Plastik verlegt werden, so dass sich die Formen überlagern, durchdringen und spiegeln. So entstehen sich ständig wandelnde rhythmische Überlagerungen geordneter Formabläufe.

Die Verbindung von rationaler Formfindung und ästhetischer Wirkung sowie der Zusammenhang zur Architektur, Musik und Kunstgeschichte machen Reinhard Bojaks Skulpturen einzigartig.