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Die Ausstellung widmet sich architektonischen Praktiken, die ein neues (aktivierendes) Verhältnis zwischen Kunst, Architektur und Gesellschaft etablieren wollten und wollen, die jeweiligen NutzerInnen bzw. RezipientInnen in den Mittelpunkt stellen und ihre Aktivität herausfordern. Bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts finden sich innerhalb der Avantgarde-Bewegungen alternative Ansätze zum Umgang mit Kunst. In den 60er und 70er Jahren sollte Kunst - anstelle sich von einer Außenwelt abzuschotten - verstärkt in alltägliche Lebenszusammenhänge ein- und an das jeweilige städtische Umfeld angebunden werden. So öffneten sich die Gebäude buchstäblich nach außen, Glasscheiben und Großbildschirme sollten eine Verbindung zwischen den Aktivitäten im Inneren und Äußeren herstellen, die räumlichen und sozialen Grenzen fließend und durchlässig gestalten. Die damals angestellten Überlegungen erhalten in Teilen der zeitgenössischen Architektur erneute Relevanz. Im Unterschied zu den 60er und 70er Jahren wird mit den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, d.h. inklusive ihrer politischen, ökonomischen, sozialen, kulturellen Implikationen, gerechnet. Wenn von Veränderbarkeit gesprochen wird, dann geht es um Bespielungsmöglichkeiten innerhalb ganz bestimmter vorgegebener Spielregeln. In der Ausstellung werden Kultureinrichtungen, wie das Centre George Pompidou von Piano & Rogers, das 21st Century Museum of Contemporary Art, Kanazawa, von SANAA, das Museum moderner Kunst in San Paolo von Lina Bo Bardi oder das Palais de Tokyo von Lacaton & Vassal und unrealisierte Projekte wie der „Funpalace“ von Cedric Price vorgestellt. Die Tradition und Rolle des sozialistischen Kulturpalastes bildet einen weiteren Angelpunkt des Projektes. Dieser soll hinsichtlich seiner Funktionen sowohl als Ort für Kunst als auch als Ort politischer Treffen und der Erziehung – angesiedelt zwischen Doktrin und Abweichung – untersucht werden. Die Architektur der GFZK-2 Leipzig von AS-IF, ebenfalls mit dem Anspruch verbunden, eine kritische Auseinandersetzung mit institutionellen Parametern zu befördern, ist Ort der Ausstellung.

KünstlerInnen: AS-IF, Lina Bo-Bardi, Ines Dullin-Grund, Anne Lacaton und Philippe Lassal, N514E, Cedric Price, Richard Rogers und Renzo Piano, Sanaa

Kuratiert von Barbara Steiner / kuratorische Assistenz: Oana Tanase

Pressetext

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Archit-Action
kuratiert von Barbara Steiner, Oana Tanase

mit AS-IF, Lina Bo-Bardi, Ines Dullin-Grund, Anne Lacaton / Philippe Lassal, N514E, Cedric Price, Richard Rogers / Renzo Piano, SANAA (Kazuyo Sejima & Ryue Nishizawa)