press release only in german

Anton Corbijn bekundete einmal sein Interesse daran, den Schmerz der Schöpfung darzustellen sowie jene Menschen, die sich mit diesem Vorgang schwer tun. Die Galerie Anita Beckers freut sich, ab dem 22. Oktober Anton Corbijns neuesten Fotoserien, die einigen der renommiertesten Künstlern der Gegenwart gewidmet sind, präsentieren zu dürfen. Darüber hinaus zeigt die Ausstellung ein bewegendes Porträt von Nelson Mandela. Auf diesen Schwarzweißabzügen verbinden sich die Prinzipien von Schmucklosigkeit und Ästhetik und bestechen sowohl durch die Leutseligkeit der Porträtierten in manchmal heiteren, manchmal verblüffenden Situationen, wie auch durch ihren Tiefgang.

In stiller und eindrucksvoller Art und Weise resümieren diese scheinbar perfekten und doch spontanen Aufnahmen das Schauspiel des Schöpfungsaktes und lassen Freiraum zur Interpretation. Diese Fotos sind der Inbegriff eines selbstlosen, nachhaltig individuellen und einsamen Strebens und enthüllen Corbijns liebevollen und achtsamen Blick, sein Gefühl von Erstaunen sowie seine Identifikation mit anderen.

Trotz seiner Stilisierung und der augenscheinlichen Nüchternheit in der Motivwahl stellen Corbijns Fotos eine sonderbare Nähe her, die sich aus seinem persönlichen Blickwinkel auf die Dinge ergibt und weniger dadurch, wie gut er die Porträtierten kennt. Die Fotos erscheinen “entblößt” und wahrheitsgetreu, doch beruht die Stärke der Arbeiten auf Zufall und Absicht innerhalb ihres Entstehungsprozesses. Corbijn macht Anleihen an den Minimalismus, was besonders in Gerhard Richters Foto deutlich wird, wo die Kargheit von Corbijns Vokabular und seinen Handlungsorten nahezu in Stille aufgehen.

In Bezug auf das Wunder des Schöpfungsaktes und seines enormen Dilemmas bestätigt “Inwards and Onwards” den Glauben des Fotografen und sein Gefallen an ebenjener Suche. (Text von Liliana Rodrigues)

only in german

Inwards & Onwards
Anton Corbijn