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Die Sonderausstellung „Anton Christian – Treibgut“ ist nach den Ausstellungen 1990 und 2000 nunmehr die dritte umfangreiche Präsentation des Schaffens des Tiroler Künstlers Anton Christian in den Tiroler Landesmuseen. 

 Der Künstler beschäftigt sich seit Jahren mit den psychischen und physischen Erscheinungen des Lebens. Zentrale Themen seiner Arbeiten sind die Sexualität, der Schmerz, die Angst, die Einsamkeit oder die Gebrechen des Alterns. Die von ihm dabei ausgelegten Spuren sind vielfältiger Natur. Sie betreffen eine in seiner Kunst angelegte „Gedächtnisarbeit“ ebenso wie das Spannungsfeld von Kunst und Gesellschaft, das in seinen Arbeiten oftmals in drastischer und berührender Weise zum Ausdruck gebracht wird.

 In Erweiterung des Zyklus „Alte Leute“ von 2008 führt Anton Christian im Zeughaus alte und neue Werke zu diesem stets aktuellen Thema zu einer installativen Präsentation zusammen, in die - in Anlehnung an seine sowohl agierende als auch reagierende Arbeitsweise - Teile seiner Kunstsammlung gemeinsam mit Skizzen und vorbereitenden Arbeiten einfließen. 

 Im zentralen und titelgebenden Werk der Ausstellung wird der Betrachter mit der groß angelegten Installation „Treibgut“ konfrontiert: einer mächtigen Anhäufung von eingefärbtem Treibholz, der links und rechts zwei weiße Lazarettzelte vorgelagert sind, in denen sich zum einen das Objekt „Bett mit Säge“ und zum anderen Büromöbel befinden. Anton Christian greift mit ihr sowohl das Thema der Flucht als auch die Problematik des Alterns und der Drogenabhängigkeit auf. 

Im Rahmen der Ausstellung informiert die Caritas Tirol jeweils freitags von 10 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr im Bürozelt der Installation über ihre vielfältigen Tätigkeiten gegen die Probleme und Nöte unserer Zeit. In Zusammenarbeit mit der Caritas Tirol, dem Verein licht.blicke und dem Leokino Innsbruck wurde darüberhinaus ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Theateraufführungen, einem Filmabend und Workshops erstellt. 

Zur Ausstellung wird ein Katalog mit Texten von H. C. Artmann, Christian W. Bauer, Gert Chesi, Anton Christian, Günther Dankl und Florian Steininger herausgegeben. Ausserdem erscheint eine limitierte Vorzugsausgabe des Kataloges in Hardcover-Bindung mit einer handüberarbeiteten Originalradierung des Künstlers.