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Die Alchemie der Dinge steht im Zentrum eines multimedialen Projektes der deutschen Künstlerin Antje Majewski (1968), das die Repräsentation und Bedeutung von sieben Objekten anhand einer sehr persönlichen und surrealen Sammlung neu denken will. Die in dieser Sammlung enthaltenen Objekte bilden ein utopisches, subversives und absurdes Universalmuseum in einer Nussschale: „die Gimel-Welt“

Statt wie im 200 Jahre alten Universalmuseum Joanneum sehr viele Sammlungsobjekte einer enzyklopädischen Wissensstruktur zu unterwerfen, handelt es sich hier um ein Museum der sehr wenigen Dinge, die aber auf viele Arten sprechen. Dieses Museum hat keinen geographischen Ort, es findet gleichzeitig in China oder Afrika statt. Die Objekte werden in verschiedene Kulturen und auch in die Bedeutungsfelder anderer Künstlerinnen und Künstler verschoben – in Zusammenarbeiten oder philosophischen Gesprächen mit den lebenden, aber auch als Parasiten in Arbeiten schon verstorbener oder verschollener Künstler.

So wird Majewskis Privatmuseum zu einer Art Sprachlabor – einer rhizomatischen Struktur vielschichtiger Verbindungen, einem Hybrid von Babel und Aleph, das zu einer erweiterten museologischen Erfahrung führt – universell und hyper-semantisch. Das Projekt wird in einer pavillion-artigen architektonischen Struktur realisiert, die die unterschiedlichen Gemälde, Videos, Dokumentationen, Geschichten, Sub-Ausstellungen und ein Buch zusammenführt. Das Museum wird von Majewski als Ort magischer Praktiken interpretiert (zu der, unter anderem, die Selbst-Vergewisserung der gegenwärtigen „Ordnung der Dinge“ gehört) – aber auch als Schauplatz von Brüchen und kulturellen Verschiebungen gegenüber früheren oder anderen Ordnungen, die auch den Gebrauch der Dinge einschließen. Klassifizierungen / Systematisierungen / symbolische Ordnungen werden durch einen fast halluzinatorischen Prozess des Anzweifelns und der Befragung der Ontologie(en) der Dinge geführt.

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Antje Majewski
The World of Gimel. How to Make Objects Talk