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In ihrer ersten institutionellen Einzelausstellung zeigt die junge Georgierin Anna K.E. Zeichnungen sowie Skulpturen, welche sich an der Grenze von bildender Kunst und Design befinden. Das hybride Werk Anna K.E.s lässt sich keineswegs herkömmlichen Kategorien zuordnen, denn ihre Arbeiten verbinden mehrere Disziplinen und Stile. So trifft in den Zeichnungen „names and games“ Gegenständliches auf abstrakte Elemente, die oftmals an der Schwelle zum Figürlichen stehen. Aufgrund der ausgeglichenen, auf Harmonie bedachten Komposition, der Kombination von poppigen, kräftigen Farben mit zarten Linien und einer vielfältigen Oberflächenbehandlung ergänzt sich hier Gegensätzliches zu einem sinnvollen Ganzen. Das zeichnerische Werk der jungen Georgierin lässt oftmals ein Interesse an architektonischem Aufbau und Statik erkennen. Nicht selten tauchen dort - an Bauskizzen erinnernde - Motive von realisierten Skulpturen auf ohne die Funktion einer Skizze zu übernehmen. In Zeiten einer eher konzeptuell arbeitenden Kunstszene arbeitet Anna K.E. mit einem klassischen Skulpturenbegriff. Vor allem das Spannungsverhältnis zwischen handgemachter Bearbeitung ihrer Materialien und maschinellen Baustoffen zeigt dies. Für „Failure of unusual Life Performance“ (2010) – eine benutzbare Duschkonstruktion mit zwanzig Duschköpfen – fertigte die Künstlerin ein ikonoklastisches Mosaik an. Wie auch bei ihren Seidentüchern, den „Carrés“, die Anna K.E. eigens für die Leverkusener Ausstellung entworfen hat, verschwimmen in solchen Arbeiten die bisher noch gültigen Grenzen zwischen bildender und angewandter Kunst.

Begrüßung & Einführung: Sabine Becker, Kuratorin Kunstverein Leverkusen