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Angelika Platen: 5 Meister im Visier
Baselitz, Beuys, Lüpertz, Polke, Richter
17.10.2019 - 06.12.2019

In dieser Ausstellung werden nicht nur legendäre schwarz-weiss Fotografien der fast 80-jährigen Fotografin Angelika Platen gezeigt, die bereits 1967 mit ihren Aufnahmen Kunstgeschichte dokumentierte, sondern auch jeweils Werke der 5 Meister im Visier.

Angelika Platen hat viele Künstler und Künstlerinnen der deutschen und internationalen Kunstgeschichte nach 1967 fotografiert, zum Teil mehrmals und mit dem ihr eigenen Blick. Dabei hat sie einen persönlichen, den „Platenstil“ entwickelt. Für ihre Fotos bildet die Fotografin nämlich gern die Porträtierten im Kontext ihrer Werke oder in einer zum jeweiligen Temperament passenden Umgebung ab. Entweder sucht sie den Bezug zu einer individuellen Arbeit oder bindet den Künstler oder die Künstlerin in eine Situation ein, die sie für ihn oder sie als typisch erachtet.

Georg Baselitz, Josef Beuys, Markus Lüpertz, Sigmar Polke, Gerhard Richter, diese Namen klingen wie ein Auszug aus dem „who is who“ der Deutschen Nachkriegskunst.

Auch diese Künstler hat Angelika Platen Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre fotografiert, Baselitz, Lüpertz und Richter außerdem später wieder. In zum Teil umfänglichen Serien hat die Fotografin jeden der oben genannten Künstler in Porträtsituationen vorgestellt, durch die verschiedene Facetten des Dargestellten wiedergegeben werden. Und in diesem Fall ist der Begriff „Facette“ im Sinne von „die vielen kleinen Gesichter (link is external) einer Person (link is external)“, wortwörtlich zu verstehen. Denn Platens Fotografien zeigen unterschiedliche Ansichten oder Seiten der jeweiligen Persönlichkeit. Ein solch fotografischer Diskurs über Künstlerpersönlichkeit und Werkzusammenhang ist eine Werkbefragung in zweifacher Hinsicht, sowohl in Bezug auf die „Künstler im Visier“ als auch in Bezug auf die Künstlerin „hinter der Kamera“, ihre Ideen und deren Umsetzung.

Angelika Platen liebt die Schwarz-Weiß Fotografie, weil man dann, wie sie meint, in Gedanken etwas ergänzen muss. Für die Fotografin sind Farbfotos eher flach und allzu eindeutig. Bezogen auf ihre Serien der 5 Meister kann man diese Aussage nur unterstreichen, denn diese stecken voller Verweise, Bezüge und subtiler Referenzen, ohne zu viel preiszugeben. Der Blick der Fotografin lässt uns an ihrer Sicht auf die Künstler teilhaben und versteht es, allgemein gültige Bildnisse festzuhalten, von denen einige zu Sinnbildern der deutschen Nachkriegskunstgeschichte wurden. Die Porträts sind beredt und bleiben zugleich diskret. Genauso wie die Fotografin selbst.

Neben 22 Fotoarbeiten, die meisten davon Silbergelatine Handabzüge auf Barytpapier, zeigt die Galerie Haas Zürich Zeichnungen von Joseph Beuys und Georg Baselitz, Aquarelle, Gouachen und Ölarbeiten von Georg Baselitz, Markus Lüpertz, Sigmar Polke und Gerhard Richter, übermalte Fotografien von Gerhard Richter und eine Skulptur von Markus Lüpertz.

Zur Eröffnung am 17. Oktober wird Angelika Platen anwesend sein.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in deutscher und englischer Sprache.