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Die Ausstellung von Andreas Slominski findet im Neuen Berliner Kunstverein und im Brecht-Haus, Chausseestraße 125, statt, sowie auf dem Gehweg entlang der Mauern des Französischen und Dorotheenstädtischen Friedhofs.

Andreas Slominski (*1959 in Meppen, lebt in Werder an der Havel) studierte von 1983 bis 1986 an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Von 1997 bis 2004 hatte er an der Staatlichen Hochschule der Bildenden Künste in Karlsruhe eine Professur für Malerei, seit 2004 ist er als Professor für Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg tätig. Slominski erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Karl-Ströher-Preis (1991), den Sprengel-Preis (1995), den Kunstpreis Aachen (2004) sowie den Lichtwark-Preis (2013). Zuletzt waren seine Arbeiten u. a. zu sehen im MOCA Los Angeles (2013), in der Hamburger Kunsthalle (2012), im Kunstmuseum Winterthur (2012), in der Kunsthalle Zürich (2012), im Museum Ludwig, Köln (2011), im Museum für Moderne Kunst, Frankfurt/Main (2011), im Stedelijk Museum voor Actuele Kunst, Gent (2010), im Suntory Museum, Osaka (2010) und im Witte de With Center for Contemporary Art, Rotterdam (2010).

Mit der Verleihung des Hannah-Höch-Preises 2013 durch das Land Berlin wird Andreas Slominski für sein umfangreiches Werk geehrt. International bekannt wurde Slominski mit seinen Fallen, die – fängisch im Ausstellungsraum aufgestellt – den Begriff der Skulptur erweitern. Seine konzeptuellen Arbeiten reflektieren soziale, historische und ökonomische Zusammenhänge und erkunden gesellschaftliche Verhältnisse und Konventionen.

Das aus Skulpturen, Objekten und Interventionen bestehende Ausstellungsprojekt bildet ein komplexes Verweissystem zwischen der Kunst, der Institution, dem topographischen Kontext und der historischen Figur Brecht. Andreas Slominski entwickelte mehrere Werkgruppen, die beide Ausstellungsorte und die topographisch dazwischen liegenden Friedhöfe zu einem Gesamtensemble verbinden. Als Verweis auf den Automobil-Liebhaber Brecht brachte der Künstler auf dem Gehweg zwischen dem Neuen Berliner Kunstverein an den Toreingängen des Französischen und Dorotheenstädtischen Friedhofs bis zur Garage im Hof der Brecht-Weigel-Gedenkstätte mehrere Abschleppschilder an. Wo Schilder fehlten, wurden sie ergänzt. Brechts ehemaliges Schlafzimmer befindet sich direkt über seiner Garage, in der einst sein ENW-Cabriolet parkte. Im Neuen Berliner Kunstverein wiederum stellt Slominski ein skulpturales Ensemble aus zwei verzinkten Flachdachgaragen aus, in deren Inneren Exponate aus der Brecht-Gedenkstätte zu sehen sind, darunter persönliche Gegenstände sowie einen Schaukasten mit dem titelstiftenden Brecht-Gedicht Die Freunde. Ferner ist im Neuen Berliner Kunstverein ein Mauerwerk aus eigens aus China importierten Steinen aufgemauert — eine Anspielung sowohl auf Brechts Affinität zur chinesischen Kultur als auch auf die Grabstätten des anliegenden Dorotheenstädtischen Friedhofs, auf dem Brecht begraben liegt. Das Eintrittsticket zu beiden Ausstellungsorten stellt ein zweiteiliges Objekt dar — je eines am jeweiligen Ort — das die BesucherInnen nach Besuch der Ausstellung als Kunstwerk mit nach Hause nehmen dürfen.

Zur Verleihung des Hannah-Höch-Preises 2013 an Andreas Slominski sprechen: André Schmitz (Staatssekretär für Kulturelle Angelegenheiten) und Marius Babias (Direktor n.b.k.)

Preisverleihung und Eröffnung: Freitag, 29. November, 19 Uhr

*Die Ausstellung bleibt vom 24. bis 26. Dezember 2013 sowie am 1. Januar 2014 geschlossen.

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Andreas Slominski
Über die Freundschaft
Hannah-Höch-Preis 2013

Kurator:
Marius Babias