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André Butzer (geb. 1973) und Andreas Hofer (geb. 1963) sind jeweils in den letzten Jahren international bekannt geworden, durch ihre zum Teil verstörenden, überladenen, oft übertrieben expressiven Bildwelten, die in angenehmer Nähe eines verheißungsvollen Science-Fiction zu sehen sind.

Die Gemälde des 1973 in Stuttgart geborenen, derzeit in Berlin lebenden André Butzer sind folgerichtiger Schritt seiner Entwicklung, die ihn Mitte der neunziger Jahre nach Hamburg geführt hat. Dort ist er 1996 an der Gründung der alternativen „Akademie Isotrop“ beteiligt gewesen. Ihre Mitglieder übten eine kollektive künstlerische Praxis ein, zu der theoretische Auseinandersetzungen, Vorträge, eine Reihe von Ausstellungen in ganz Europa sowie die Arbeit an einer eigenen Zeitschrift gehörten. André Butzer hat sich dabei vor allem mit einer „Erneuerung“ der sogenannten post-ungegenständlichen Malerei beschäftigt, jener „malerischen Handlung im Überfluss“, bei der die eindeutig räumliche wie figürliche Strukturierung des Bildraumes aufgelöst wird.

Das Bildinventar des in München geborenen, inzwischen auch in Berlin lebenden Andreas Hofer speist sich aus der deutschen Geschichte wie aus Comics, Werbung und Film, dem kollektiven Bildgedächtnis, das in den Tiefen der Medien abgelegt und gespeichert ist.

Ihrer Freundschaft und der Künstlerschaft, der sie sich angeschlossen haben, widmen sie nun diese erste gemeinsame Ausstellung im Kunstverein Ulm.

Das Werk beider Künstler im Vergleich entspricht einem Aufeinanderprallen zweier unvereinbarer Welten, aber das jeweilige Werk seinerseits hat sich der Schaffung einer künftigen Welt der kommenden Lebenden unter Berücksichtigung aller vorangegangener toten Opfer aus Vergangenheit und Zukunft verschrieben.

Künstliche und/oder organische Wesen, als große, warnende Mahnmale, die der geliebten Geschichte gedenken und vorangestellt sind, erzeugen Spannungen und Extremismen aller Art. Die internationale Massenkultur wird nie nur herbeizitiert, aber immer umgeformt, vollständig nachgeahmt und neu interpretiert, d.h. verständlich gemacht.

In ihrer Ausstellung „Neverworld Technik“ wird nach einer Darstellung jener bildlichen Unterkunft gesucht, die Obdach geben soll vor dem bestialischen Einfall der willkommenen Technologie, jener Technologie, mit der also wiederum eine glückliche Vereinigung und Versöhnung auf oberster Ebene herbeigeführt werden soll. „Neverworld Technik“ vereinigt Gemälde von André Butzer gemeinsam mit installativen und skulpturalen Elementen sowie Gemälden von Andreas Hofer in einer Gesamtinszenierung.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit zahlreichen Abbildungen und Erläuterungen, versehen mit einem Text von Thomas Groetz.

Prof. Winkler, Berlin/ Kunstverein Ulm Pressetext