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Motto: Vor der Frage was können wir tun?, kommt die Frage: Wie sollen wir denken? Joseph Beuys

anders herum denken ist ein Projekt der sog. Fa. ZUSAMMENKUNST (Johannes Beissel, Thomas Stang, Johannes Volkmann) in Kooperation mit dem Stadttheater Fürth, der kunst galerie fürth, dem KunstKulturQuartier Nürnberg und dem Papiertheater Nürnberg. Der städteübergreifende, circa viermonatige Prozess ist eine sogenannte Gesellschafts-Inszenierung zwischen Bürgerbeteiligung und festgelegtem Kunstkonzept, die sich in aktuelle Themen der Zeit einmischt, um mit künstlerischen Mitteln ethische Impulse zu setzen. Dazu wird in der städtischen Galerie eine Installation gezeigt aus gesammelten Pappschachteln aus privaten Haushalten, die sich verwandeln sollen in einen Gedankenaustausch der Stadtgesellschaft.

Johannes Volkmann (Das Nürnberger Papiertheater) hat bereits Erfahrungen mit partizipativen Kunstprojekten. Bei „anders herum denken“ versteht er sich als Impulsgeber. In einer konsumorientierten Zeit, in der viele politische Lösungen mit der Floskel „alternativlos“ bezeichnet werden oder das Klima- oder das Flüchtlingsproblem u.a.m. übermächtig zu sein scheinen, versucht er einen offenen Diskussionsprozess anzustoßen. In Fürth und in Nürnberg werden ab dem 2. Januar Sammelboxen aufgestellt, in die leere, saubere Umverpackungen/Kartons geworfen werden können. Diese Kartons sollen umgedreht und mit einem Stempel „anders herum denken“ versehen werden. Anschließend werden sie in der kunst galerie fürth und in den Fenstern der Tourist-Information Nürnberg ausgestellt. Die Menschen können diese Boxen „erwerben“ im Tausch gegen Gedanken, die zu Papier gebracht werden müssen. Nach der Ausstellung soll aus diesen Gedanken ein Theaterstück entstehen, das im April im Stadttheater Fürth Premiere haben wird, natürlich „anders herum“: Das Stück spielt im Zuschauerraum, die Zuschauer sitzen auf der Bühne.

Das Konzept in drei Schritten:

Teil 1, SAMMLUNG

Mittels diverser Veröffentlichungen soll die Bevölkerung aufgefordert werden, alte, leere Pappschachteln von Haushaltsverpackungen, an einen zentralen Ort in der Stadt abzugeben. Diese Schachteln werden gesammelt und als eine Art „Turm des Verbrauchs“ im Raum öffentlich aufgebaut. Verbunden damit wird die Einladung ausgesprochen, einige Zeit später in eine ausgewählte Galerie zu kommen.

Teil 2, AUSSTELLUNG

Die Ausstellung zeigt jene gesammelten Pappkartons - jedoch aufschnitten, umgedreht und mit dem Satz „ANDERS HERUM DENKEN“ bestempelt. Die bearbeiteten Schachteln sind als Rauminstallation an den Wänden der Galerie angeordnet. Die Schachtelobjekte können nicht käuflich erworben werden, sondern nur im Tauschgeschäft. Die Besucher können ihre Assoziationen, Gedanken, Vorschläge und Anregungen, was für sie das „anders herum denken“ ist, hinterlassen. Jeder schreibt seine Gedanken auf Papierbögen auf und hängt diese anstelle einer der Schachtel in die Galerie. Die Schachtel nimmt er dann mit. Die Installation der Schachteln löst sich demnach langsam auf und zurück bleiben „Gedankenzettel“, die von dem „anders herum denken“ berichten.

Teil 3, INSZENIERUNG

Der dritte Teil besteht aus der Entwicklung einer Inszenierung. Die Kommentare aus der Galerie werden ausgewertet und anschließend in Zusammenarbeit mit Schauspielern, Tänzern, Musikern des Stadttheaters Fürth (und möglicherweise auch interessierter Bürger), künstlerisch zu einer Inszenierung verwandelt. Mit den ästhetischen Mittel des Papiertheaters entsteht eine Collage, einen Uraufführung über das ANDERS HERUM DENKEN. Diese Inszenierung wird im Spielplan des Stadttheaters Fürth verankert sein.