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Amanda Ross-Ho arbeitet vorrangig skulptural und greift dabei auf verschiedenartige Materialien und Techniken zurück. Diese reichen von traditioneller Handwerkskunst bis zum 3D-Druck. Auf eindrückliche Weise überträgt und transformiert sie in ihren Ausstellungen alltägliche Objekte aus dem häuslichen Kontext und dem ihres Ateliers.

Die Ausstellung im Bonner Kunstverein zeigt eine neue Werksreihe, die unter anderem von Charlie Chaplins politischer Komödie “Moderne Zeiten” inspiriert wurde. Diese war 1936 während der letzten Weltwirtschaftskrise entstanden.

Ross-Hos Installation wird die Gestalt einer Fabrikhalle annehmen und sich um eine große Videoprojektion anordnen. Auf dieser wird eine “Friseursalon-Uhr” (barber’s shop clock) gezeigt werden, die zur Betrachtung in einem Spiegel konzipiert ist. Einige Skulpturen in der Gestalt überdimensionierter Hosen, mit leeren, nach außen gestülpten Taschen werden die Wände säumen. Diese überlebensgroßen “Gewänder” sind, obwohl von Hand gefertigt, augenscheinlich identisch. Zusätzlich werden weitere Arbeiten zu sehen sein, die ebenfalls auf die Gegebenheiten ihrer Produktion verweisen: eine Reihe verspiegelter Tische, auf denen Objekte wie Maßbänder, Schneiderkreiden, Stecknadeln, Stoffbahnen und ein Arrangement antiker Uhrzeiger präsentiert sein werden.

Ross-Hos erste Einzelausstellung in Deutschland ist auch die bisher umfangreichste Präsentation ihrer Arbeiten in Europa.

Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit Vlesshal Middelburg und mit großzügiger Unterstützung der Kunststiftung NRW, der Volksbank Bonn Rhein-Sieg und des Mondriaan Funds. Die Ausstellung wird von Bönnsch und Reverchon gesponsort.

Amanda Ross-Ho (geboren 1975 in Chicago) studierte am California College of Arts and Crafts in Oakland und dem Art Institute of Chicago, bevor sie ihren Master in Bildender Kunst an der University of Southern California in Los Angeles absolvierte. Bisherige Einzelausstellungen umfassen folgende Institutionen: das Museum of Contemporary Art in Cleveland (2014), das Museum of Contemporary Art in Chicago (2013) und das Museum of Contemporary Art in Los Angeles (2012). Ihre Arbeiten waren außerdem unter anderem in folgenden Gruppenausstellungen vertreten: “Ordinary Pictures” am Walker Art Center in Minneapolis, “New Photography” am Museum of Modern Art in New York, “ProductionSite: The Artist’s Studio Inside and Out” am Museum of Contemporary Art in Chicago (alle 2010) und der Whitney Biennale am Whitney Museum in New York (2008). Im Jahr 2015 beauftragte der Public Art Fund sie mit einer neuen Arbeit für den City Hall Park in New York. Ross-Ho lebt und arbeitet in Los Angeles.