press release only in german

Die achtziger Jahre beginnen mit der erneuten Hinwendung zur Malerei. Die figurative und gestische Malerei der Transavantguardia und der Neuen Wilden setzt bereits Ende der siebziger Jahre wie ein Paukenschlag ein. Ihre Vertreter propagieren einen uneingeschränkten Subjektivismus. Die Kunst wird wieder persönlich und erlaubt eine direkte emotionale Annäherung. Auch im Bereich der Skulptur folgen neue Akzente, die konzeptuelle und minimalistische Strategien durch eine offensichtlich lang vermisste erzählerische Sinnlichkeit überholen, denn der Kunstmarkt erlebt in diesem Moment einen ungeahnten Boom. Zudem rückt die Fotografie aus der Peripherie ins Zentrum der Kunst, indem sie sich aus der dienenden dokumentierenden Rolle löst, das Bildhafte in der Reproduktion der Wirklichkeit forciert und ihre Fotografien wie selbstverständlich im Kunstkontext präsentiert.

In der Sammlung der Kunstmuseen Krefeld spiegeln sich die Revisionen der bekannten Gattungen in den Gemälden und Zeichnungen von Nicola de Maria, Mimmo Paladino und Norbert Prangenberg, in den Fotoarbeiten von Andreas Gursky, Thomas Ruff und Thomas Struth ebenso wie in den Arbeiten der sogenannten Modellbauer Ludger Gerdes, Harald Klingelhöller, Reinhard Mucha und Thomas Schütte. Die aktuelle Präsentation der Kunstmuseen Krefeld im Haus Lange stellt aus europäischer Perspektive mit den genannten und weiteren Künstlern einen Ausschnitt aus dem viel beschriebenen Pluralismus der Postmoderne vor.

Der Titel „Als wäre nichts gesagt“ ist einer Arbeit von Harald Klingelhöller entlehnt, die 1991 zusammen mit ihrem Pendant „Als wäre nichts gehört“ entstand. Entsprechend markieren diese beiden Skulpturen den chronologischen Schlusspunkt für die Präsentation der Kunst der achtziger Jahre aus dem Bestand der Kunstmuseen Krefeld. Der Werktitel, als Ausstellungsüberschrift genommen, soll provozieren und dazu auffordern, die Kunst des zurückliegenden Dezenniums losgelöst von tradierten Klischees wie Konservatismus oder Neoexpressionismus neu zu entdecken.

only in german

Als wäre nichts gesagt
Kunst der 80er Jahre aus den Sammlungen der Kunstmuseen Krefeld
Museum Haus Lange

mit Bernd und Hilla Becher, Joseph Beuys, Ernst Caramelle, Thierry de Cordier, Felix Droese, Katharina Fritsch, Ludger Gerdes, Andreas Gursky, Hubert Kiecol, Harald Klingelhöller, Nicola de Maria, Reinhard Mucha, Mimmo Paladino, Norbert Prangenberg, David Rabinowitch, Gerhard Richter, Thomas Ruff, Thomas Schütte, Andreas Slominski, Thomas Struth, Rosemarie Trockel, Franz West ...