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Landschaft, Natur und Tourismus stehen in einem komplexen und von starken Wechselwirkungen geprägten Verhältnis zueinander, das oft sehr kontrovers diskutiert wird. Einerseits ist der Tourismus auf eine möglichst intakte Umwelt angewiesen, deren Zugänglichkeit und Erlebbarkeit eine wichtige Voraussetzung darstellt. Auf der anderen Seite greift der Tourismus aber auch stark in das Landschaftsbild ein - mit bedenklichen Folgen. Während man vielerorts um den Bestand der sensiblen Hochgebirgslandschaft fürchten muss, ist es aber auch ein Verdienst des Tourismus, dass manche der hochgelegenen Weiler heute überhaupt noch bestehen.

Die Ausstellung stellt beispielhafte Projekte aus Südtirol vor, die für eine neue Form des nachhaltigen Tourismus werben. Zu ihren Erscheinungsformen zählen nicht nur Gebäude für Hotel- und Gastgewerbe, sondern auch Infrastruktur- und Erschließungsbauten. Die Bandbreite der vorgestellten Arbeiten reicht von der einfachen Pension bis zum gediegenen Hotel, von der Seilbahnstation bis zu den Architektur-Skulpturen am Timmelsjoch. Die Kuratorin Susanne Waiz hat dafür Beispiele ausgewählt deren Fokus auf einen ausgewogenen Dialog zwischen Landschaft und Bauwerk gelegt wurde. In enger Zusammenarbeit zwischen Bauherren und Architekten, entstanden nachhaltige und qualitätvolle Bauten, die die Landschaft bereichern und den spezifischen Charakter des Ortes durch die Gestaltung der Architektur hervorheben. Zahlreiche Interviews in der Ausstellung geben die Vision und die Motivation der Bauherren zu diesen Projekte wider.

Insgesamt dreiundzwanzig Projekte werden in der Ausstellung vorgestellt, vom Stadthotel bis zum Mountain Ressort. Dazu gehören Neubauten wie z.B. die Pension Nives in Sulden (Arnold Gapp, Schlanders), die Pergola Residence (Matteo Thun, Mailand), die Saleghes Mountain Residenz (Archilab Architekten, Bruneck) und das Strata Hotel (Plasmastudio, Sexten) als auch historische Gastbetriebe wie das Parkhotel Laurin (errichtet von den Brüdern Ludwig, München, saniert von Boris Podrecca, Wien) oder das Hotel Drei Zinnen in Sexten (errichtet von Clemens Holzmeister, saniert von Christopf Mayr Fingerle).

Die dritte Sektion zeigt den wichtigen Themenbereich der Infrastrukturen für den Tourismus, darunter die Bergbahn Meran 2000 (Roland Baldi, Bozen) und die Kabinenbahn Dantercepies in Gröden (Rudolf Perathoner, Wolkenstein), das Parkhaus der Umlaufbahn Seis-Seiseralm (Lukas Burgauner, Bozen), die Badeanlage Cascade in Sand in Taufers (Christoph Mayr-Fingerle, Bozen) und die Rad- und Raststation Lanz (Walter Angonese, Kaltern mit Ingenieurbüro Bergmeister u. Partner).

Die Rauminstallation „Brennende Lieb’“ von Susanne Waiz beschäftigt sich mit der Geranie, der Symbolpflanze der Alpen, und ihrem vielschichtigen gesellschaftspolitischen Hintergrund.