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Die Galerie Gölles zeigt Skulpturen, Köpfe, Reliefs, frühe Bilder auf Jute und neue Papierarbeiten von Alfred Haberpointner. Die Reliefs nehmen das Hauptthema auf, mit dem sich der Künstler bei seinen Skulpturen beschäftigt. Es sind schrundig " geöffnete " Holzplatten, die teilweise bemalt oder roh belassen, das Innere des Materials bloßlegen, und seine Eigenschaften betonen. Also nicht die Oberfläche interessiert ihn, sondern das Wesen der im unbehandelten Holzkörper gefangenen Formen. Die Oberfläche der runden, ovalen und oft an Tierkörper ohne Extremitäten erinnernden Skulpturen sind naturgemäß rauh, da die verwendeten Eisenwerkzeuge, vor allem, wenn sie stumpf und schartig sind , keinen glatten Schnitt zulassen. Das interessiert Haberpointner auch nicht. Holz ist nicht glatt, und wenn es geglättet ist, haftet ihn immer etwas Unzeitgemäßes, Mittelalterliches an. Die Struktur des Holzes, bei der harte und weiche Stellen abwechseln, führt dazu, dass je nach Holzart und Werkzeug Schründe, Risse und ähnliche Muster entstehen, Assoziationen an verkarstete Landschaften oder an die tief strukturierte Haut exotischer Fabelwesen zulassen. Das Rohmaterial, also der Baumstamm, bestimmt Dimension und groben Umriss der fertigen Skulptur insofern, als Haberpointner das überflüssige Holz abschlägt, die Skulptur aus ihrem Gefängnis befreit. Der Kopf hat in der bildenden Kunst aller Kulturen eine feste Tradition. Er kann Träger von Schönheit sein, aber auch Opfer oder Zeichen des Triumphes. Köpfe tragen bei Haberpointner mythologisierte archaische Züge mit einer formalen ästhetischen Haltung. Die monochrom weißen Arbeiten auf Büttenpapier zeigen überlappende Papierverletzungen, welche durch Reibung verursacht, ein universales Schöpfungsgeschnetzeltes ergeben. Hier kommt ein wesentliches Merkmal Haberpointners zum Ausdruck – der Akt des Handelns ist im Werk nachvollziehbar.

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Alfred Haberpointner