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Alexandra Ranners Videoinstallation mit dem seltsamen Titel „ich habe genug“ erinnert auf den ersten, von Außen kommenden Blick an eine rustikale Baumaßnahme: Die Front des Ausstellungsraumes ist mit einem Bretterverschlag verkleidet worden. Als ginge es darum, ein zerstörtes Schaufenster provisorisch zu verschließen. Auf der linken Hälfte der rohen Holzverkleidung gibt es allerdings ein flaches, etwas an die Scharte einer Peepshow erinnerndes Fenster, durch das man einen Einblick ins Innere erhalten kann. Hier nun verwirklicht die Künstlerin eine grenzüberschreitende Mischung aus Video, Skulptur, Musik, Theater und Kino. Schaut man nämlich neugierig wie ein Voyeur hinein, erblickt man auf einer Breitleinwand eine Flusslandschaft. Der Blick nach Innen erweist sich paradoxerweise als Blick nach Außen. Langsam, fast zäh, scheint das Wasser zu fließen, doch in Wahrheit zieht die mit Bäumen bestandene silhouettenhafte Uferpromenade am blickenden Auge vorbei. Und dann sieht man einen allem Anschein nach abgetrennten, frei im Fluss treibenden Kopf eines Mannes, welcher mit offenen Augen und im Wasser schwimmend auf befremdliche Weise mit sehr schöner Bassstimme eine Bachkantate zu singen beginnt. Deutlich sind die immer wieder vernehmbaren Worte „Ich habe genug“ zu verstehen. Wir werden mit der Münchener Künstlerin über ihre in Essen bislang unerhörte Arbeit sprechen.

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Alexandra Ranner "Ich habe genug"