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Eröffnung: Freitag, 19. Juni 2009, 19.30 Uhr mit einer Performance von Michele Di Menna gegen 21 Uhr

Der Kunstverein Nürnberg präsentiert zwei parallel stattfindende Einzelausstellungen der Künstlerinnen Alexandra Leykauf und Michele Di Menna. Beide Künstlerinnen zeigen theatral anmutende Installationen aus Bildern, Collagen, Filmen und Skulpturen, die aus geschichtlichen Verweisen und poetischen Erzählungen gespeist werden.

Mit Fotografien, Fotokopien und Filmarbeiten schafft Alexandra Leykauf (*1976 in Nürnberg, lebt in Berlin) Installationen, die wie bühnenartige Situationen erscheinen. Sie verwendet hierfür Bilder von Landschafts- und Gartenarchitekturen, Filmsets oder Theatersäle, die zu mehrschichtigen Bildräumen zusammengesetzt werden, in denen der Betrachter letztendlich zum Protagonisten wird. Für ihre Ausstellung hat Alexandra Leykauf Arbeiten ausgewählt und hergestellt, die um das Thema des Theater- und Kinoraums kreisen. So sieht man in der von dem Architekten des Hauses als Forum angelegten ehemaligen Verteilerhalle einen 20 qm großen grob gerasterten schwarz-weiss Plot eines abgebrannten Theaters, dessen schimmernde Eleganz trotz tristem Ereignis als Reminiszenz von einer Welt der erzählten Geschichten als Symbol bestehen bleibt. Vor allem in ihren nostalgisch anmutenden 16mm Stummfilmen hebt Leykauf die Zeichen der Inszenierung, der Anordnung einer tatsächlichen Bühne oder eines Repräsentationsraums in den Fokus des Betrachters und eröffnet hiermit prototypische, poetische Verweisräume.

Dem gegenüber gestellt zeigt die kanadische Künstlerin Michele Di Menna (*1980 in Vancouver, Kanada; lebt in Frankfurt und Berlin) ein Setting, das aus Skulpturen, Kostümen, Zeichnungen und Collagen besteht. In Collagen und Texten entwickelt Di Menna ihre Performances, die dann aus tänzerischen, filmischen und musikalischen Quellen entwickelt werden. Sie nimmt sich weitere Performer hinzu, die nach ihren Anweisungen und von ihr eingekleidet komponierte Formen und Geschichten darstellen. Für ihre Ausstellung hat die Künstlerin während mehrerer Reisen Material gesammelt und sich von ihrem Gastatelier in Worpswede inspirieren lassen. So begegnet der Betrachter in einem Video einem Monument aus Ziegelsteinen, dem „Niedersachsenstein“, das der Architekt Bernhard Hoetger 1922 auf dem Weyerberg in Worpswede ursprünglich als Kriegsdenkmal errichtete. Die Idee des Konstruierens, des Aufbauens 'Stein für Stein' wird ebenso in der für den Kunstverein entwickelten Performance, aber auch in weiteren Skulpturen und Collagen von Michele Di Menna sichtbar werden. Am Tag nach der Eröffnung wird die Ausstellung so arrangiert, dass die Elemente auch ohne die Aktion der Aufführung eine poetische und phantasiereiche Geschichte erzählen.

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Alexandra Leykauf & Michele Di Menna