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Eröffnung: Freitag, 11.05.2007 von 18 - 21 Uhr

Konkrete Kunst oder verspielte Poesie? Schwerpunkt in der Kunst von Alexandra Karrasch ist die Transformation von Material. Die Bandbreite reicht von Kupferdraht, Graphitminen, Durchschlagpapier, Eierschalen bis zu Staub von Schmetterlingsflügeln. Nicht nur das Material selbst wird verwandelt, sondern auch dessen eigenster Charakter. Dreidimensionales wird flächig, Schweres wird Leicht, Ovales wird Quadratisch, Schutz wird Oberfläche usw. Seit über einem Jahr Experimentieren und zurückgezogenem Arbeiten werden u.a. die Kunstwerke aus und mit Staub von Schmetterlingsflügeln von Alexandra Karrasch in der Galerie ARTAe in Leipzig präsentiert. Diese Ausstellung entstand mit Unterstützung des Lehrstuhls für Spezielle Botanik und dem Botanischen Garten der Universität Leipzig. Grundsätzlich entstehen die Objekte der 1967 geborenen Künstlerin durch die intensive Auseinandersetzung mit den Eigenschaften und dem Ausdruckspotential von Materialien verschiedener Ausprägung. Entscheidend ist die Umwandlung des Ausgangsstoffes, die durch ein Erfühlen von Stoffverwandschaft, Ähnlichkeit und einem sich wiederholenden Rhythmus prozesshaft entwickelt. Durch die Transformation erfahren die Materialien ein subtiles Eigenleben. Das ovale Ei wird in eine flache quadratische Struktur überführt. Der Staub von Schmetterlingsflügeln wird so extrahiert, dass die Farbe schimmernd auf einer neuen Form bleibt. Die Unmittelbarkeit des Erfahrenen erzeugt eine Spannung zwischen der bekannten und der unbekannten Welt der Eigenschaften. Durch eine Art von visueller Alchimie wächst das Material im Auge des Betrachters über sich selbst hinaus. Alexandra Karrasch schloss ihr Kunststudium am Royal Collgege of Art in London 1998 mit Auszeichnung ab. Stipendien erhielt die Künstlerin unter anderem von der Henry Moore Foundation 1997 und von den Florence Trust Studios 1999. Zu Lehraufträgen wurde Karrasch vom Canterbury Institute of Art & Design und von der Bauhaus Universität Weimar beauftragt. Sie hielt öffentliche Vorträge u.a. in Ürgüp (Türkei), Canterbury (GB) und Dublin (Irland). Neben der Installation „Dort und damals fand ich ihre Ähnlichkeit“ (J.B.) werden Objekte mit Staub von Schmetterlingsflügeln, Eierschalenobjekte und Schellackarbeiten zu sehen sein.

Sabine Aichele-Elsner

Es ist weder das komplett Fremde, noch das ganz Vertraute, das eine Anziehung auf uns ausübt. Meine Arbeiten entstehen dicht verknüpft mit einer Ordnung, die verborgene Strukturen und Muster sichtbar macht oder durchschimmern läßt. Eine Ordnung, die auf subtile und unausweichliche Art hinter der Realität des Lebens steht. Alexandra Karrasch, Berlin, März 2006

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"Dort und damals fand ich ihre Ähnlichkeit" J.B.
Installation und Objekte von Alexandra Karrasch
Kuratorin: Sabine Aichele-Elsner