press release only in german

Mit dem Nachlass des Bildhauers Alexander Archipenko (Kiew 1887-1964 New York) besitzt das Saarlandmuseum Saarbrücken eine europaweit einzigartige Sammlung an Originalgipsen, Bronzen und Zeichnungen von einem der wichtigsten Wegbereiter der Skulptur des 20. Jahrhunderts. Auf der Grundlage dieser Eigenbestände richtet das Saarlandmuseum ab Oktober 2008 dem Schaffen Archipenkos die umfangreichste Retrospektive der letzten Jahrzehnte aus.

Im Jahre 1909 hatte der junge Ukrainer sich in Paris niedergelassen. Wie andere fortschrittliche Bildhauer seiner Generation interessierte Archipenko sich intensiv für die Skulptur der außereuropäischen Kulturkreise. Im Louvre und in den völkerkundlichen Sammlungen der französischen Hauptstadt standen ihm die Werke der altgriechischen, orientalischen oder fernöstlichen Hochkulturen in reicher Fülle vor Augen.

Archipenkos Schaffen spiegelt dabei auch die Berührung mit den Formexperimenten der Kubisten, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Paris entwickelt wurden. In seinen frühen Werken zunächst von wuchtigen, blockhaften Proportionen der dargestellten Körper ausgehend, gelangte er ab 1912 zu einer Verschlankung und expressiven Längung des Gliederbaus. Mit der Erfindung kunstvoller Bewegungsmotive verband der Bildhauer zeitlebens ein vielfältiges Spiel mit den Gesetzmäßigkeiten des Statischen überhaupt. In ungekannter Radikalität durchsetzte Archipenko die plastische Form mit bewusst gestalteten Hohlformen und Durchbrüchen, die eine neue Art des Dialogs zwischen Masse und Raum eröffneten.

Die Saarbrücker Werke, die mehrheitlich aufgrund einer großzügigen testamentarischen Verfügung des Künstlers seit 1968 den Sammlungen des Saarlandmuseums angehören, werden durch internationale Leihgaben ergänzt. Mit einem Umfang von rund 140 Arbeiten aus mehr als fünf Jahrzehnten zeichnet die Ausstellung die prägnantesten künstlerischen Entwicklungslinien Archipenkos nach und öffnet sein bedeutendes und einflussreiches Schaffen erneut einer breiteren Wahrnehmung. Die Präsentation wird von einem Katalog und einem vielfältigen Rahmenprogramm begleitet.

Die Ausstellung wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.

only in german

Alexander Archipenko