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Be Strong Be Wrong – von Aleksander Cigale

Aus Sicht von Asgar Jorn ist Kunst das, „was man nicht kann, denn wenn man es könnte wäre es keine Kunst." Diesen Gedanken Jorns paraphrasierend besteht die künstlerische Praxis aus Sicht Aleksander Cigales darin, eine Handlung zu verfolgen, die man nicht kontrollieren kann. Könnte man sie kontrollieren, wäre sie eine profane Handlung wie jede andere. Da es innerhalb eines ausdifferenzierten Kunstsystems aber auch innerhalb der Kunst Kriterien und Kontrolle gibt, stellt sich für Aleksander Cigale die Frage, ob eine solche Vorstellung der Kunst wirklich ausreicht, damit das Resultat einer Handlung zur Kunst wird. Daher muss die Kunst zuerst einmal als und auch an der Kunst scheitern können. In der Ausstellung „Be Strong Be Wrong" wird eine Methode dieses paradoxen Scheiterns entwickelt. Die Produkte seiner Handlungen verweisen auf verschiedene bekannte Praktiken der Kunst. So werden von der Skulptur über die Collage bis zum Readymade verschiedene Register und Ikonen der Kunstgeschichte der Moderne und Post-moderne anvisiert. Dabei verweisen die benutzten Materialien und die Art und Weise ihrer Verarbeitung auf eine fundamentale Differenz der Arbeiten zu kontrollierten und funktionalen Hochglanz-Designs. Paradoxerweise wird aber gerade in der so herausgearbeiteten Differenz deutlich, dass im Moment des Triumphierens der Kunst, eben dieser selbst eine gewisse strategische Absicht und Kontrolle unterstellt werden kann. Weil Aleksander Cigales Arbeiten aber eben zugleich auch eine irreduzible Differenz zu den kanonischen Werken der Kunst selbst beweisen, betrachtet man nicht einfach Objekte der Kunst, sondern Phänomene eines unvermeidlichen Widerspruchs. Die Ausstellung „Be Strong, Be Wrong" kann daher auch als Aufforderung an den Zuschauer begriffen werden, im Angesicht dieses unvermeidlichen Paradoxons stark zu bleiben.

Philipp Kleinmichel

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Aleksander Cigale
BE STRONG BE WRONG