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Vom 18. März bis 22. April 2006 zeigt die Galerie Max Hetzler an beiden Ausstellungsorten neue Arbeiten des Malers Albert Oehlen. Zu einer Zeit, wo die Malerei tot gesagt wird, erfindet Albert Oehlen diese ständig neu, formt sie um, spielerisch und gleichzeitig immer in Opposition zu Hierarchien und Werten. Seine, wie er selbst sagt, „post-ungegenständliche“ Malerei, basiert auf einer fortwährenden Auseinandersetzung mit der Geschichte der Malerei.

Die Galerieräume in der Zimmerstrasse zeigen großformatige Gemälde, die alle im letzten Jahr entstanden sind. Seit dem Ende der 90er Jahre setzt sich Albert Oehlen mit dem Farbraum „Grau“ auseinander. Die dargestellten Gegenstände oder (Teile von) Personen verschwinden wie hinter einem monochromen Vorhang aus Graustufen. Verschwommen steht die Figur in „Vergessen auf Rädern“ im Bildmittelpunkt, eine Gratwanderung zwischen abstrakter und gegenständlicher Darstellung. Im krassen Gegensatz dazu scheinen die anderen Werke dieser Ausstellung zu stehen: Farbexplosionen auf weißem Grund. Die Leinwände sind mit breiten, farbigen, expressiven und abstrakten Pinselstrichen, mit neonfarbenen Graffitistrichen aus der Spraydose, aber auch mit feinen, dunkelnden Umrisszeichnungen von Gegenständen oder Figuren gefüllt.

In der Holzmarktstrasse ist die großformatige Arbeit „Annhilator“ 2001/2006 im überraschenden Zusammenspiel mit der Installation „Mono Chrono Pneumatic White“, 2006, von Darren Almond, zu sehen. Almonds überdimensionale weiße Digitaluhr gibt jede Minute einen anderen Ausschnitt des dahinter hängenden Gemäldes von Albert Oehlen frei. „Annhilator“ zeigt noch eine weitere Facette im Werk Albert Oehlens: die 374 x 709 cm große Arbeit basiert auf einer am Computer erstellten Zeichnung, die nach dem Ausdruck auf Leinwand mit Öl- und Lackfarbe übermalt wurde. Ergänzt werden diese Arbeiten durch neue Collagen. Als Hintergrund dienen hier zumeist farbige Ausschnitte aus Kunstpublikationen mit Darstellungen von allgemein bekannten Werken der Kunstgeschichte, die durch Überklebungen mit Bildern aus der Welt der Hochglanzmagazine oder aus der Tagespresse (z.B. Pin Up Girls oder Politiker), kommentiert werden.

Albert Oehlen, 1954 in Krefeld geboren, lebt und arbeitet in Spanien. Seit seiner ersten Einzelausstellung 1981 in der Galerie Max Hetzler wird er von der Galerie vertreten. Oehlen stellte in vielen Institutionen und Museen weltweit aus, darunter Kunsthaus Graz (2006), MOCA Miami (2005), Secession, Wien (2004), Musée Cantonnal de Lausanne (2004), Musée d'Art Contemporain, Straßburg (2002), Kestner-Gesellschaft, Hannover (2001), Kunsthalle Basel (1997) und IVAM Valencia (1996). Die Whitechapel Gallery in London (Juli 2006) und das Arnolfini in Bristol (September 2006) werden Albert Oehlen in diesem Jahr große Einzelausstellungen widmen.

Zur Ausstellung in der Galerie Max Hetzler erscheint ein Katalog.

Pressetext

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Albert Oehlen
Holzmarktstraße / Zimmerstraße