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Adieu Tristesse - Neue Figurationen 1953-1968
im Museum für Aktuelle Kunst in Durbach
17.02.2018 - 17.06.2018

Vom 17.2.2018 bis zum 17.6.2018 ist im Museum für Aktuelle Kunst in Durbach bei Offenburg die große Schau „Adieu Tristesse – Neue Figurationen 1953 – 1968“ zu sehen. Sie beleuchtet den großen Aufbruch in der Kunst in einer Zeit, als die Abstraktion das Kunstschaffen dominierte und die Künstler sich um neue Ausdrucksformen bemühten, ohne jedoch zur Gegenständlichkeit zurückzukehren. Die Figur entsteht während des Schaffensprozesses, die gesehenen Dinge sind nicht maßgeblich, Abstraktion und Gegenständlichkeit werden miteinander verknüpft.

Daraus entwickelten sich die individuell unterschiedlichsten Ansätze: Rund um den Professor HAP Grieshaber sammelten sich an der Kunstakademie Karlsruhe Studenten wie Horst Antes, Walter Stöhrer, Dieter Krieg und Else Winnewisser, die es teilweise zu internationalem Ruhm brachten. Aber auch die Mitglieder von CoBrA, der ersten internationalen Künstlergruppe nach dem Krieg, darunter Asger Jorn, Constant und Pierre Alechinsky, hatten bereits mit Figurationen experimentiert.

Einen theoretischen Unterbau für die Bewegung lieferte der zunächst informell arbeitende Künstler und Publizist Hans Platschek 1959 mit seiner Schrift „Neue Figurationen“, nachdem er unter anderem die Bekanntschaft der CoBrA-Künstler und der links gerichteten Situationistischen Internationalen gemacht hatte. Letzterer gehörte auch die 1958 in München gegründete Gruppe SPUR an, ebenso wie beispielsweise Jacqueline De Jong, Asger Jorn und Uwe Lausen.

„Die sichtbaren Dinge sind als Symbol und als Träger von Wirklichkeit austauschbar geworden“, meint Platschek. Ihm zufolge kann aus dem Loslösen von der Abstraktion wie auch von dem konkret Gesehenen während des Schaffensprozesses eine Figur entstehen, die es zu fixieren gilt.

Geprägt wurden die Künstler der Neuen Figuration nicht nur von den dominanten abstrakten Tendenzen, sondern auch vom Surrealismus – die chiffrierte Symbolsprache Willi Baumeisters und Joan Miros spielen eine gewichtige Rolle, wie auch die scheinbar primitive Art Brut Jean Dubuffets.

Die Ausstellung zeigt mit über 130 Arbeiten die unterschiedlichen Konzepte in Malerei und Plastik auf, mit denen die Künstler ihren eigenen Ausdruck und ihre eigene Bildsprache gefunden haben, ohne sich auf rein abstraktes oder rein figürliches Vokabular festzulegen.