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Actually, the Dead Are Not Dead. Techniken des Werdens

16. Oktober 2021 – 23. Januar 2022

Letzter Teil der Ausstellungsreihe Actually, the Dead Are Not Dead über Funktionen und Wirkungsweisen von Infrastrukturen

Techniken des Werdens ist der dritte und letzte Teil der Ausstellungreihe Actually, the Dead Are Not Dead, die ihrerseits als Fortführung der Bergen Assembly 2019, einer Triennale für zeitgenössische Kunst in Norwegen, konzipiert wurde.

Im Vordergrund stehen, nach dem Aufstand der Körper (Politiken des Lebens, 29.2.–23.8.2020) und den politischen Dimensionen des Festes (Una forma de ser, 17.10.2020–11.7.2021), nun die Funktionen und Wirkungsweisen von Infrastrukturen. Institutionen, Netzwerke, Architekturen und Logistik materieller wie immaterieller Art werden im Hinblick auf ihre Verschränkungen mit den bestehenden neoliberalen und neokolonialen Gewaltverhältnissen untersucht.

Neben dem Museum, der Universität, der Klinik und dem Gefängnis – jenen klassischen Institutionen der Biomacht, mit denen sich der Philosoph Michel Foucault ausführlich befasst und Generationen von Denker:innen und Künstler:innen beeinflusst hat – nimmt die Ausstellung Infrastrukturen wie soziale Medien, Kryptowährungen und weitere Systeme so genannter smarter Technologien in den Blick, die eine globale Zirkulation und Administration von Waren, Währungen, Affekten und Diskursen ermöglichen.

Den genannten Strukturen und ihren Mechanismen der Exklusion, Pathologisierung und Unterdrückung setzen die eingeladenen Künstler:innen ästhetische und aktivistische Praktiken der Aneignung, Ermächtigung und Transformation entgegen. Der Philosoph Gilles Deleuze hat das Werden als einen vielgestaltigen und ständigen Prozess der Veränderung und der Bejahung von Differenz beschrieben. In diesem Sinne verhandeln die Künstler:innen das Werden als Möglichkeitsraum und Technik für die Selbstbestimmtheit des eigenen Körpers, für die Entwicklung von Strukturen gegenseitiger Unterstützung und für die Herausbildung von Gegenöffentlichkeiten.

Künstler:innen
Daniel G. Andújar, Banu Cennetoğlu, Kate Crawford / Vladan Joler, Thirza Cuthand, Anna Dasović, Laressa Dickey, Eva Egermann, Magdalena Freudenschuss, Robert Gabris, Ali Gharavi, Niklas Goldbach, Philipp Gufler, Jan Peter Hammer, Minna Henriksson, Che-Yu Hsu, Nina Støttrup Larsen, Yunyop Lee, Alice Lex-Nerlinger, Suntag Noh, Jo Spence, P. Staff, peter steudtner, Sunaura Taylor, Romily Alice Walden, Emma Wolukau-Wanambwa, Workers’ Families Seeking Justice (WFSJ) and its Support Group

Kurator:innen
Hans D. Christ, Iris Dressler, Viktor Neumann