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Abstrakt nach ‘45. Die Künstlersammlung Harry Kögler
Vernissage: 04.02.2016, 19 bis 21 Uhr

Obwohl er sich zeitlebens vom kommerziellen Kunstbetrieb ferngehalten hatte, wirkte Harry Kögler (1921–1999) vielfältig auf Künstler und Kunstszene im Nackriegsdeutschland. Mit „Abstrakt nach ‘45. Die Künstlersammlung Harry Kögler“ zeigt die Graphische Sammlung der Kunsthalle Mannheim vom 05. Februar bis 03. April 2016 eine markante Auswahl von rund 30 Papierwerken aus der Sammlung des Berliner Malers.

Harry Kögler besetzt in der Kunst nach 1945 eine gesonderte Position: Trotz Auflösung der Form sind seine Arbeiten von einer geometrisierenden Ordnung geprägt. Um 1960 befreit er zeitweise Form und Farbe und lässt mit vehementen, weit ausholenden Pinselschlägen dynamische Strukturen auf dem Bildträger entstehen.

An der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe unterrichtete Harry Kögler 1966 bis 1987 als Professor und leite sie als Direktor von 1971 bis 1976. Hier scharte er die unterschiedlichsten Künstler um sich, wie Gerhart Bergmann, Gerd van Dülmen und Peter Herkenrath. Sie alle verband ihre beharrliche Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten abstrakter Kunst in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg.

Kurator Dr. Thomas Köllhofer präsentiert neben Arbeiten von Harry Kögler auch Künstler, deren Werke der Maler gesammelt hat oder mit denen er sich künstlerisch intellektuell auseinandersetzte, beispielsweise K.R.H Sonderborg, Alfred Winter-Rust, Hiromi Akiyama oder Hann Trier. Sie lassen die Grenzen zwischen Form und Farbe verschwimmen und nutzen oft neben der Farbe auch kunstfremde Materialien. Es entstehen Bilder mit einer scheinbar zeichenhaften Symbolik – Bildgefüge, die Assoziationen an eine dingliche Welt wecken, ohne narrative Inhalte zu besitzen.

In drei Ausstellungsräumen entfaltet sich die ganze Vielfalt abstrakter Bildfindungen in der Nachkriegszeit in Deutschland.

Die Kunsthalle Mannheim erhält als Schenkung ca. 50 Papierarbeiten aus der Sammlung Harry und Helen Kögler durch Isabelle und Cüneyt Dural. Besonderer Dank gilt Axel Heil für Anstoß und Vermittlung.