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Die in Oslo lebende Künstlerin Kristina Bræin ist die sechste Künstlerin, die im Rahmen des diesjährigen Artist in Residence-Programms ihre Arbeiten im schnittraum ausstellt.

In ihren ortsbezogenen Installationen definiert Kristina Bræin die Funktion und die Form des Ausstellungsraums neu. Ihre reduzierten Arrangements bestehen meist aus Alltagsmaterialien: Krepp-Klebeband, Kassettenhüllen, ausgedienten Küchenustensilien, Marmeladengläsern oder Möbelstücken. Diese ordnet sie zu theatralischen, aber provisorischen Ensembles. Es handelt sich um Dinge, die im Ausstellungskontext eine unerwartete und absurde Wirkung entfalten. Obwohl auf den ersten Blick nutzlos, scheinen die Arrangements einer strengen Ordnung zu folgen. Ein Krepp-Klebeband verbindet eine rote Teppichfliese mit der Wand – was die Assoziation eines angeleinten Hundes wachruft. Auf der roten Teppichfliese steht ein leeres Marmeladenglas. Ganz so als hätte es ganz und gar nicht ausgedient, sondern würde sich für eine neue Aufgabe bereithalten. Zugleich zitiert die Arbeit die Bodenskulpturen von Carl André.

Diese postminimalistischen, raumbezogenen Eingriffe sind typisch für die Arbeitsweise von Kristina Bræin. Auch wenn sie Möbelstücke oder Küchengeräte aus ihrem gewohnten Kontext herauslöst und neu arrangiert, so entsteht auf der einen Seite eine Bedeutungstransformation und auf der anderen Seite ein Kommentar auf Abstraktion und Minimalismus.

Der schnittraum zeigt die erste Einzelausstellung von Kristina Bræin in Deutschland.

Kristina Bræin studierte von 1992-97 am National College of Art and Design, Oslo. Sie hat auf der 50. Biennale von Venedig im Nordischen Pavillon ausgestellt.

Pressetext

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8x4: Artist in Residence Programme: Kristina Braein

kuratoren:
Lutz Becker [Schnittraum], Sabine Oelze