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Glauben Sie an die Wirklichkeit? Was für eine Frage, werden Sie antworten. Die Wirklichkeit ist doch nichts, woran man glauben müsste. Sie holt uns ohnehin sprichwörtlich ein - immer. Aber wovon sprechen wir hier denn überhaupt? Wie wäre es davon, dass man so oft hört, die Wirklichkeit sähe anders aus? Oder davon, warum es zur Gewohnheit geworden ist, so vielen Wörtern und Behauptungen ein ‚tatsächlich‘, ein ‚wirklich‘ oder ‚echt‘ beizufügen? Lassen Sie uns über die Risse in der Wirklichkeit sprechen, über den Abstand zwischen der Welt, über die geredet wird, und der Welt, die tatsächlich da ist. Aber wozu diese Unterscheidung? Weil die Wirklichkeit immer das Andere ist? Oder die Anderen? Alles, was draußen wartet?

Sprechen wir über die Selbsttäuschungen, da, wo die Wirklichkeit zu schmerzhaft wird. Sprechen wir vom fiktionalen Arsenal der Massenmedien und des Konsums, von den Rhetoriken der Ablenkung und der Beschwichtigung.

Müsste uns das nicht endlich zur Frage nach der Kunst der Gegenwart führen, nach ihrem Verhältnis zur Wirklichkeit?

Die 6. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst versammelt vom 11. Juni bis zum 8. August 2010 an mehreren Orten Berlins zahlreiche künstlerische Positionen zur Gegenwart. Michael Schmidts fotografische Arbeiten stellen den ersten künstlerischen Beitrag zur Biennale dar und werden sie während ihrer gesamten Dauer im öffentlichen und medialen Raum begleiten.

Kontextualisiert wird die Biennale durch eine Ausstellung mit Werken von Adolph Menzel (1815 – 1905), die der amerikanische Kunsthistoriker Michael Fried auf Einladung von Kathrin Rhomberg in Zusammenarbeit mit der Alten Nationalgalerie und dem Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin kuratiert.

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6. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst
Kurator: Kathrin Rhomberg, Michael Fried

Künstler: Michael Schmidt, Adolph Menzel