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Köln, im Juli 2004

13 Künstlerinnen und Künstler im Förderprogramm „New Talents“ Auf rund ein Dutzend Teilnehmer/innen konzentriert sich die diesjährige ART COLOGNE bei der Förderung von Nachwuchskünstlern. Mit dieser Maßnahme, vom Bundesverband Deutscher Galerien und der Koelnmesse 1980 initiiert und seither vom BVDG betreut, verfolgt die International Fair for Modern and Contemporary Art nun bereits seit fast drei Jahrzehnten die Integration junger Talente in den internationalen Kunstmarkt. Erstmals unter der neuen Marke "New Talents" auf der ART COLOGNE 2004 (28.10.-01.11.), wo sie wieder am Stand der sie vertretenden Galerie zu finden sind.

Es ist die Generation der 28- bis 38jährigen, in der die fünfköpfige Jury fündig geworden ist. Unter 80 Bewerbungen bestanden 13 Kandidaten (sieben aus dem Inland, sechs aus dem Ausland - darunter zwei Künstlerpaare) dem strengen Blick und Urteil des Gremiums. Zuständig für die Auswahl waren in diesem Jahr Perdita von Kraft, Direktorin der Brandenburgischen Kunstsammlungen, Matthias Winzen, Direktor der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden, Anita Beckers, Inhaberin der gleichnamigen Galerie in Frankfurt/Main, Ulrike Schmela, Inhaberin der gleichnamigen Galerie in Düsseldorf, und der Kölner Bildhauer Lutz Fritsch.

Das Resümee der Juroren entspricht weitgehend den Seherlebnissen, die ein passionierter Kunstliebhaber bei seinen turnusmäßigen Galerierundgängen gegenwärtig in einer Kunstmetropole sammelt: Junge Kunst ist frech, frei, vieldeutig, ungeniert. Jederlei Material und Medium finden Verwendung. Bilder entstehen fast beiläufig durch Collagieren, Arrangieren und Disponieren von Dingen, Fotos, Videos, Dias, für intime und weite architektonische Räume gleichermaßen.

"Während der vergangenen fünf Jahre bin ich so verfahren, ephemere Materialien und Situationen beim Bummeln durch die Straßen zusammenzulesen. Ich knüpfe an bei einem ganz simplen Objekt, ich spüre Energie in den absoluten Details der Dinge auf, um so auf vernachlässigte soziale Bezüge und Bedeutungen zu stoßen, sagt der koreanische Künstler Jooyeon Park.

Park (Chosun Gallery, Seoul) ist einer von jenen Messe-Debütanten, die ihre Experimente, Perspektiven und Ideen im environmentalen Umfeld entfalten. Auf ähnliche Art wie Park nähert sich auch Ella Ziegler (Galerie Völcker und Freunde, Berlin) ihren Projekten, allerdings auf der Grundlage des Fluxus-Mottos: Das Bekannte unbekannt machen. Am Schweizer Simplon beispielsweise defunktionierte sie einen künstlichen Wasserfall zu einem öffentlichen Badeort.

Grundweg ist die Generation dem Trivialen nicht abgeneigt. Auf Witz, Ironie und tiefere Bedeutung, basierend auf Kalkül, Konzept und momentan mental-psychischer Befindlichkeit, legen es auch die übrigen beteiligten Installations-Künstler an: Die Duos Dagmar Keller/Martin Wittwer (Galerie Ulrich Ziegler, Köln) und Andreas Lutz/Anders Guggisberg (Galerie Friedrich, Basel), Alexander Wolff (Galerie Mezzanin, Wien), Stefan Mauck (TZR Galerie für Bildende Kunst, Bochum), Tom Früchtl (Nusser&Baumgart Contemporary, München).

Was Aura ist, was Gemeinplatz ist, befindet mit bewundernswerter Unbefangenheit und einem süffisanten Lächeln auf den Lippen der Künstler. Das hat Tradition. Vor Tom Früchtl (Galerie Nusser&Baumgart Contemporary, München) benutzten schon Picasso, Schwitters oder Duchamp "hässliche" Materialien, veredelten sie zu Bausteinen im Bild, frei nach der Maxime: Schönheit des Hässlichen als ästhetisches Prinzip.

Während Fotografie als autonomes Medium bei den New Talents kaum ins Gewicht fällt, bringt sich Malerei durch drei Repräsentanten zur Geltung. Roseline Luduvico (Galerie Zink und Gegner, München), Julia Jansen (Galerie S 65, Köln), Simon Pasieka (Manus Presse, Stuttgart). Julia Jansen ergründet Landschaft, Roseline Luduvico reduziert Natur und Figur auf minimalste lineare Umrisse, Simon Pasieka schöpft aus dem reichhaltigen Fundus der Stile, portraitiert Menschen en Detail, als Individuum, in der Gruppe.

Sowohl in der Malerei als auch in der Fotografie fühlt sich Hentie van der Merwe (Galerie Gabriele Rivet, Köln) heimisch. Litfasssäule, Plakatwand, Boulevard sind seine Beutereviere nach geeigneten Motiven. Bearbeitet in Rastertechnik und durch Blow Up werden diese Motive erneut eins mit ihren Fundorten.

New Talents Förderprogramm: Jooyeon Park (Chosun Gallery, Seoul), Ella Ziegler (Galerie Völcker und Freunde, Berlin), Dagmar Keller / Martin Wittwer (Galerie Ulrich Ziegler, Köln), Lutz / Guggisberg (Galerie Friedrich, Basel), Alexander Wolff (Galerie Mezzanin, Wien), Stefan Mauck (TZR Galerie für Bildende Kunst, Bochum), Tom Früchtl (Nusser&Baumgart Contemporary, München), Rosilene Luduvico (Galerie Zink und Gegner, München), Julia Jansen (Galerie S 65, Köln), Simon Pasieka (Manus Presse, Stuttgart), Hentie van der Merwe (Galerie Gabriele Rivet, Köln)

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38. Art Cologne NEWART 2004
International Fair for Modern and Contemporary Art

New Talents Förderprogramm:
Künstler: Jooyeon Park, Ella Ziegler, Dagmar Keller / Martin Wittwer, Lutz / Guggisberg, Alexander Wolff, Stefan Mauck, Tom Früchtl, Rosilene Luduvico, Julia Jansen, Simon Pasieka, Hentie van der Merwe

New Contemporaries ART COLOGNE:
Juroren: Gerard A. Goodrow, Caroline Nathusius, Bea de Souza

Pollenflug
mit Werken aus Rheinischen Sammlungen
Sonderschau
Künstler: Tomma Abts, Franz Ackermann, Tatsurou Bashi (Tazro Niscino), Dirk Bell, Henning Bohl, Cosima von Bonin, Shannon Bool, Daniela Brahm, Marcel Dzama, Thomas Eggerer, Keith Farquhar, Albrecht Fuchs, Tue Greenfort, Klaus Hartmann, Eberhard Havekost, Jeppe Hein, Anton Henning, Sergej Jensen, Annette Kelm, Andrew Kerr, Nina Könnemann, Michael Krebber, Svenja Kreh, Oliver Lanz, Kalin Lindena, Mark Leckey, Jochen Lempert, Sharon Lockhart, Rita McBride, Lucy McKenzie, Jonathan Meese, Birgit Megerle, Michaela Meise, Frank Nitsche, Paulina Olowska, Silke Otto-Knapp, Jorge Pardo, Elizabeth Peyton, Jonathan Pylypchuk, Glen Rubsamen, Wilhelm Sasnal, Silke Schatz, Thomas Scheibitz, Dirk Skreber, Lee Thomas Taylor, Wolfgang Tillmans, Nicole Wermers, Amelie von Wulffen.
Kurator: Caroline Nathusius

New Museums Präsentationsreihe:
Neubau der Langen Foundation, Architekt Tadao Ando